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Die neue Ausgabenstruktur der Badischen Zeitung im Kreis Lörrach setzt Akzente

Die Badische Zeitung hat sich eine neue Ausgabenstruktur gegeben, verbunden mit einem redaktionellen Konzept, das zusätzliche Akzente bei regionalen Sichtweisen setzt. Warum haben wir das getan?  

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Redakteurin Dora Schöls aus dem Team der Rheinfelder Redaktion bei der Arbeit.  | Foto: Felix Groteloh
Redakteurin Dora Schöls aus dem Team der Rheinfelder Redaktion bei der Arbeit. Foto: Felix Groteloh
Tag für Tag begleiten die Medien all die Veränderungen, die die vertraute Heimat und die große weite Welt immer dichter zueinander bringen. Manchmal muss sich auch die Zeitung selbst ändern. Aus diesem Grund hat sich die Badische Zeitung eine neue Ausgabenstruktur gegeben, verbunden mit einem redaktionellen Konzept, das neben klassischen Lokalteilen zusätzliche Akzente bei regionalen Sichtweisen setzt. Der ganz überwiegende Teil der Leserschaft geht diesen Schritt mit. Doch es gibt auch Fragen und Kritik. Hier einige Antworten.

Was hat die BZ dazu bewogen, ihre Ausgaben zu verändern?

Im gesamten BZ-Gebiet wurden die Ausgaben neu zugeschnitten und gestrafft. Statt früher 21 Lokalausgaben gibt es jetzt nur noch zwölf. Die neue Ausgabenstruktur ist Teil eines umfassenden Prozesses mit dem Ziel, die Zeitung für die Zukunft fit zu machen und gleichzeitig die digitalen Angebote voranzubringen. Einer der Gründe für die Reform der Ausgabenstruktur war die Erkenntnis, dass kleinräumige Lösungen, die früher wie angegossen auf die Lebensumstände gepasst haben, dem heutigen Alltag vieler Menschen nicht mehr entsprechen. Mit zunehmender Mobilität in allen Lebensbereichen ergibt sich auch für die Zeitung die Notwendigkeit, regionaler zu denken – und die vertraute Welt des Lokalen dennoch nicht zu vergessen.
Klaus Stiegler hat die frühere Einteilung der Ausgaben besser gefallen. Er vermisst als Leser aus Steinen Beiträge aus dem mittleren Wiesental. Joachim Wirth findet, es werde weniger über Steinen berichtet. Außerdem vermisst er Schopfheim in der neuen Ausgabe. Rolf Wiemer tut sich schwer damit, sich als Steinener zwischen den Ausgaben entscheiden zu müssen.
Die Zuordnung von Steinen ist ein Sonderfall und hat eigentlich gar nichts mit der neuen Ausgabenstruktur zu tun. Die Gemeinde Steinen gehört als Wohnort und als Endpunkt der S-Bahn-Linie 5 einerseits zum Verflechtungsraum Basel/Lörrach, was durch den Bau des neuen Zentralklinikums noch verstärkt werden dürfte. Andererseits lässt sich Steinen auch dem mittleren Wiesental zuordnen. Die BZ-Leserschaft in Steinen hat sich in dieser Frage positioniert: Vier Fünftel der Abonnenten in Steinen lesen seit jeher die Ausgabe Lörrach. Mit dieser Zuordnung können die oben erwähnten Bezüge zum Ballungsraum deutlicher herausgearbeitet werden. Dass die neue Struktur zwischen Steinen und Maulburg eine Ausgabengrenze zieht, lässt sich nicht vermeiden. Doch auch hier gilt: Für die Leser in Steinen gibt es relevante Informationen aus dem Wiesental nach wie vor auf den durchlaufenden Schaufensterseiten. Und wer die BZ online liest, hat sowieso alles im Blick.

Welche Besonderheiten gibt es dabei im Kreis Lörrach?

Die Situation im Dreiländereck stellt eine besondere Herausforderung dar. Auch wenn drei Länder mit teilweise sehr unterschiedlichen Verhältnissen berührt sind, handelt es sich doch um einen zusammenhängenden Wirtschafts- und Lebensraum. Auch innerhalb des Landkreises Lörrach besteht eine besondere Verflechtungssituation. Viele Menschen sind nicht allein einem Ort verbunden. Man wächst in A auf, geht in B zur Schule, arbeitet in C und findet in D mit seiner Familie ein neues Zuhause. Wichtige Lebensbereiche wie Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit, Schule oder Bildung bringen die Menschen über Gemeinde- oder sogar Ländergrenzen hinweg zusammen. Diesen veränderten Rahmenbedingungen möchte die BZ im Kreis Lörrach mit den beiden eng verknüpften Ausgaben Lörrach/Weil und Schopfheim/Rheinfelden gerecht werden.

Wie sind die neuen Ausgaben im Kreis Lörrach aufgebaut?

Drei regionale Seiten, die in beiden Teilausgaben identisch sind, bündeln die wichtigsten Stoffe aus der gesamten Region. Sie sollen alle Leser im ganzen Landkreis ansprechen. Die Aufschlagseite "Kreis Lörrach" liefert in nachrichtlicher Form die wichtigsten Informationen des Tages. Das können Themen sein, die die ganze Region betreffen, oder ausgewählte lokale Ereignisse, von denen wir denken, dass sie über Ortsgrenzen hinweg von Bedeutung sind. Die Seite "Hintergrund" erklärt Zusammenhänge und greift Themen heraus, die abseits der Aktualität eine vertiefte Betrachtung wert sind. Auf der Seite "Dreiland" wagen wir den Blick in die Schweiz und ins Elsass und behandeln grenzüberschreitende Themen wie Wirtschaft, Arbeit und Mobilität sowie alles, was den Alltag in der Region prägt.
Volker Zimmermann findet Lörrach überrepräsentiert, weil er "Kreis Lörrach" Lörrach zuschlägt.
Alle Lokalteile haben in der Regel die gleichen Umfänge. Die Themen auf den kreisweiten Seiten sollen für alle Leser sein.

Wieso wird zwischen regionalen und lokalen Seiten unterschieden?

Gerade bei Themen wie Corona zeigt sich, dass auch Vorgänge, die nicht nur an einen Ort gebunden sind, für das praktische Leben in einer Region besonders wichtig sein können. Die neue Struktur bietet auf den ersten beiden Seiten des dritten Teils der Zeitung den geeigneten Platz für alles, was die ganze Region betrifft oder so wichtig ist, dass es über einen einzelnen Ort hinausreicht. Genauso wichtig sind aber nach wie vor die reinen Lokalseiten, die für die einzelnen Ausgaben unterschiedlich zusammengestellt sind. Hier steht das, was vor Ort passiert und im direkten Umfeld von Interesse ist. Der offene Blick in die Region und die lokale Verwurzelung stehen gleichwertig nebeneinander. Die neue Ausgabenstruktur bringt dies zum Ausdruck.

Warum finde ich meinen Lokalteil nicht mehr ganz vorne?

Ist ein Thema für die ganze Region relevant, wird es auf den vorderen Seiten präsentiert. Für das Baukastensystem der neuen Ausgaben haben die durchlaufenden regionalen Seiten die Funktion einer gemeinsamen Basis. Sie sind das Schaufenster und das Zusatzangebot der neuen Struktur. Die klassischen Lokalteile schließen sich unmittelbar an und sind an ihren festen Plätzen leicht auffindbar. Die beiden Teilausgaben unterscheiden sich in der Zusammenstellung der Lokalseiten – Lörrach/Weil oder Schopfheim/Rheinfelden. Aus drucktechnischen Gründen befinden sich die Lokalteile in unterschiedlichen Teilen der Zeitung. Diese Platzierung stellt keine Rangfolge dar.
Die Eheleute Uehlin, Zell, wünschen sich eine redaktionelle Einheit von Zell über das ganze Wiesental, einschließlich Lörrach, und Uli Merkle ist unzufrieden mit der Berichterstattung im Oberen Wiesental. Es sei zu viel Rheinfelden im Blatt. Franz Börsig wiederum findet, Rheinfelden komme zu kurz.
Wie nebenan aufgeführt, soll die Stellung der Lokalseiten keine Rangfolge abbilden.

Was Leser anmerken und was die BZ tun kann

Trotz des Ansatzes, alles Wichtige aus dem ganzen Gebiet auf den vorderen Seiten zu konzentrieren, wünschen sich manche Leser mehr typische lokale Inhalte aus benachbarten Gebieten. Anders als im erfolgreichen Online-Angebot der BZ, das auf der Website http://www.badische-zeitung.de oder im ePaper alle Inhalte bietet, hat in der Zeitung nicht alles Platz. Problemzonen gibt es vor allem im mittleren Wiesental, etwa bei der Zuordnung von Steinen. Hier hakt auch ein Großteil der Leser-Kritik ein (siehe Kasten nebenan). Wo sich Spielräume eröffnen, versucht die BZ, nachzujustieren und Wege zu finden, mehr lokales Material aus Schopfheim in die Ausgabe Lörrach/Weil zu bringen. Zugegeben: Die Kombination von Schopfheim und Rheinfelden in einer Ausgabe ist sicher nicht so zwingend wie die von Lörrach/Weil. Doch auch bei diesem Problem gilt: Der Zusatznutzen der neuen Ausgabenstruktur liegt weniger in zusätzlichen Lokalseiten aus benachbarten Gebieten, sondern in neuen Regionalseiten, in denen sich möglichst alle Leser wiederfinden sollen. Oder anders gesagt: Die Badische Zeitung will das Lokale aufmerksam im Auge behalten und trotzdem den Blick für größere Zusammenhänge weiten.
Gerd Wernthaler vermisst als Leser in Lörrach Beiträge aus Schopfheim und er erkennt keinen Unterschied zwischen "Kreis Lörrach" "Dreiland".
"Kreis Lörrach" ist eine nachrichtliche Seite mit den wichtigsten Informationen – von Fall zu Fall auch aus Schopfheim. Die Aufgabe von "Dreiland" ist die Abbildung des trinationalen Verflechtungsraums und dessen Niederschlag im alltäglichen Leben.
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