Einweihung
Die neue Gedenktafel an der Friedenskapelle in Kippenheim ist ein Mahnmal für den Frieden
Bei der Friedenskapelle in Kippenheim wird Max Josef Metzger mit einer Erinnerungstafel geehrt. Sie erweitert den Christlich-Jüdischen-Kulturweg und würdigt seinen Einsatz als Pazifist.
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Im November 2024 wurde der katholische Geistliche, Pazifist und Opfer des NS-Regimes Max Josef Metzger nach einem fast 18 Jahre andauernden Verfahren in einem Pontifikalamt im Freiburger Münster seliggesprochen. Metzger, der 1887 im badischen Schopfheim geboren wurde, war seelsorgerisch als Divisionspfarrer im Ersten Weltkrieg, in Mannheim, Karlsruhe, Meitingen bei Augsburg und in Oberhausen, heute Rheinhausen, tätig. Dort war Metzger 1914 Pfarrvikar, hatte jedoch bereits zuvor seinen Onkel Hermann Gänshirt, der damals Pfarrer in Oberhausen war, besucht. Der Onkel war der Bruder von Metzgers Mutter Anna und die Familie Gänshirt stammte aus Kippenheim.
Max Josef Metzger setzte sich für Ökumene und – nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg – als überzeugter Pazifist für den Frieden ein. Er geriet in das Visier der Gestapo und wurde mehrere Male verhaftet. In einem durch Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofs, geführten Schauprozess wurde er schließlich zum Tode wegen Hochverrats verurteilt und am 17. April 1944 in Berlin-Görden enthauptet. Die sterblichen Überreste Metzgers ruhen heute in Meitingen, wo das von ihm 1919 gegründete Christkönig-Institut bis heute sein geistiges Erbe bewahrt.
Viele Gedenkstätten in Deutschland erinnern an Metzger
Stolpersteine, Gedenktafeln und -steine, nach ihm benannte Plätze und Straßen erinnern an Stationen seines Lebens in Berlin, Magdeburg, Meitingen/Augsburg, Rheinhausen und an das Wirken des Seliggesprochenen. Nunmehr wurde bei der Kapelle Maria Frieden in einer Feierstunde eine Erinnerungstafel gesegnet, die an das Lebenswerk und Glaubenszeugnis, sowie die Verbindung Metzgers mit Kippenheim erinnert.
Die Tafel erweitert den Christlich-Jüdischen-Kulturweg in Kippenheim. Sie erinnert an Metzgers frühen Einsatz für die Ökumene und seine tiefe Erkenntnis, dass Christen sich verständigen müssen. So ist sie ein weiteres Mahnmal für den Frieden in der Welt an der Friedenskapelle in Kippenheim. Pfarrer Matthias Ibach, Gemeindereferentin Rosi Haas, Jürgen Stude vom Förderkreis ehemalige Synagoge und zahlreiche Gemeindemitglieder würdigten Metzgers Wirken. Der Musikverein umrahmte die Feierstunde musikalisch.