"Die Posaune klingt so lustig!"
Mit innovativem Konzept bringen Musiker des Philharmonischen Orchesters Kindern in der Schule Musik und Instrumente nahe.
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Die "Katzenklasse" der Vigeliusschule in Haslach hat Rhythmus und versteht was von Musik. Damit haben diese Schulkinder etwas, das nicht selbstverständlich ist. In der so genannten "Kontingentstundentafel Grundschule" des Landes ist Musik zwar noch mit einigen Stunden aufgelistet, viele aber klagen, dass die musikalische Stundentafel sehr vom individuellen Interesse und Vermögen der jeweiligen Lehrer abhänge. In der Vigeliusschule hat man dankbar zugegriffen, als vom Philharmonischen Orchester des Theaters das Angebot für ein zweijähriges Musikprojekt kam: "Das klingende Klassenzimmer".
Das war Phase eins des auf zwei Jahre angelegten Projekts. Dazu kamen Orchesterprobenbesuche im Theater. Phase zwei war die praktische Arbeit mit den Kindern, Guppenmusizieren, Bodypercussion, Rhythmen klopfen, klatschen und stapfen. Die dritte Phase ist nun die Auswahl von Paten im Orchester – im kommenden Schuljahr nämlich haben je zwei Schüler Instrumentalunterricht bei einem Paten, einem Musiker aus dem Orchester. Und schließlich soll es am Ende der zwei Jahre "Klingendes Klassenzimmer" auch noch eine Verknüpfung mit dem Kinderorchester des Theaters für ein gemeinsames Konzert geben.
Erdacht hat sich diesen Zugang zur Musik in Schulklassen Violina Sauleva. Die Bratschistin im Philharmonischen Orchester ist seit Herbst mit einem Teil ihres Deputats mit der Musikvermittlung betraut. Für das innovative Format hat sie mit der künstlerischen Leitung des Jungen Theaters ein ansehnliches Konzept erarbeitet: Zwei Jahre, die dank der Begegnung mit Musikerinnen und Musikern bei den Kindern Begeisterung wecken für eigenes musikalisches Tun, so fasst Thalia Kellmeyer die Projektidee zusammen.
Dass das funktioniert, zeigt sich mittendrin im klingenden Klassenzimmer der 2b beim Abschluss des ersten Projektjahres. Ausgerechnet zum kleinen Finale kommen Violina Sauleva und zwei Schlagzeuger ohne Instrumente. Ein bisschen Enttäuschung in den Gesichtern der Kinder. Und gleich die Erklärung von Violina Sauleva, Yuki Takahashi und Klaus Motzet: "Unser Körper ist auch ein Instrument. Sogar eins, das wir immer dabei haben!" Eine halbe Stunde Rhythmen im Wechsel, gemeinsam, gegenläufig, mit Händen und Füßen, mit Singen und – ganz schwierig – mit Pausen. Mit welchem Instrument die Kinder nach den Ferien am liebsten weitermachen würden? Louisa Onufrei hätte gern die Posaune: "Die klingt so lustig!" Gustav Ott wünscht sich den Kontrabass, weil er so tief ist – und Rahina Salifou das Cello: "Das ist so groß!" Und nicht ganz überraschend nennt Klassenlehrerin Tanja Klepper schon das erste Projektjahr einen Riesengewinn für die Kinder.
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