Gewinner-Text Schreibwettbewerb Frühjahr-II 2022

Die rasende Reporterin

Von Marvin Ehrlich, Klasse 4c, Schwarzenbergschule, Waldkirch  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Einer von drei Gewinner-Texten des Zisch-Schreibwettbewerbes Frühjahr-II 2022

Die Reporterin Teresa Mayer war mal wieder auf der Suche nach unnatürlichen Aktivitäten für ihre Zeitung und ist in den Wald gegangen. Wie immer hatte sie ihren A.F.U.A. "Aufspürer für unnatürliche Aktivitäten" dabei, der allerdings nichts meldete. Sie war schon seit Stunden unterwegs, doch hatte noch keine spannende Story gefunden. Sie wollte schon aufgeben, da stolperte sie über eine große Wurzel und der A.F.U.A. fiel unbemerkt einen Abhang hinunter. "Autsch, so ein Mist", rief sie, ohne bemerkt zu haben, dass ihre Tasche leer war. Sie war nun ganz dreckig, stand auf und ging traurig nach Hause. Doch am Ende des Abhangs fing der A.F.U.A. plötzlich an, wie wild zu piepsen. In der Nähe gab es eine Höhle, in der etwas Seltsames blinkte und vibrierte.

Am nächsten Morgen stand Teresa früh auf, denn sie war mit ihren Freunden Max und Lisa in einem Café verabredet. Dort angekommen warteten die zwei schon, sie tranken Café und plauderten etwas. Teresa erzählte vom gestrigen Abend und merkte nun, dass ihre Tasche leer war. "Oh, nein ich muss meinen A.F.U.A. im Wald verloren haben!", rief sie. Sie fragte Max und Lisa, ob sie mitwollten. Diese sagten sofort ja, und so fuhren Lisa und Teresa zusammen auf dem Motorroller und Max auf seinem Motorrad in den Wald. Es war schon dunkel als sie ankamen. Sie suchten alles ab, doch konnten nichts finden. Plötzlich fiel Lisa den Abhang hinunter. Es polterte. "Alles in Ordnung da unten?", fragte Teresa. "Alles bestens, kommt runter, ich habe hier was gefunden." Kurz darauf kamen auch Teresa und Max an. Vor ihnen lag der piepende und blinkende A.F.U.A. Teresa hob ihn auf und steckte ihn zurück in die Tasche.

Derweil war Max ein Stück in die Höhle gegangen. Nun stand er vor einer kleinen Erhöhung auf dem eine Art blauer Zauberkristall stand, der mal heller, mal dunkler leuchtete. Nun kamen auch die anderen an. Max berührte den Stein, doch zog seine Hand gleich wieder zurück. "Aua, der ist ja kochend heiß!" "Hast du dich verbrannt?", fragte Lisa vorsichtig, doch Max antwortet nicht. Ihm wuchs ein Fell und er wurde größer und größer. Lisa und Teresa wichen zurück. Jetzt wuchsen Max auch noch riesige Zähne und er war plötzlich ein riesiger Werwolf.

Lisa und Teresa rannten, so schnell sie konnten. Man hörte lautes Heulen, dann schnelle Schritte. Sie sprangen auf den Roller und sausten davon. "Was ist da gerade passiert?", fragte Lisa panisch. "Ich glaube daran ist der Kristall schuld!", schrie Teresa gegen den Fahrtwind. Da die zwei ja Nachbarn sind, beschlossen sie, dass Lisa morgen früh gleich zu Teresa gehen würde. Sie wollten mehr über Werwölfe herausfinden. Dies taten sie am nächsten Morgen auch. Lisa durchsuchte Zeitungen und Teresa recherchierte im Internet. Plötzlich klatschte Lisa die Zeitung auf den Tisch. "Sieh dir das an!" Auf der ersten Seite der heutigen Zeitung stand, "Monster verwüstet Metzgerei, was wird der Bürgermeister tun?". Darunter war ein Bild, auf dem ein schwarzer Schatten einen Metzgerladen zerstörte. "Ich kann einfach nicht mehr warten, wir gehen heute noch in den Wald!" "Wahrscheinlich muss Max den Kristall einfach noch einmal berühren, um sich wieder zurückzuverwandeln!"

Gesagt, getan. Lisa und Teresa packten alles was ihnen helfen könnte ein und entwickelten einen Plan. Mit einem Rucksack voller Handschuhe, Wasserflaschen und zwei Taschenlampen machten sie sich auf den Weg in den Wald. Dort ließ Teresa schon ungefähr fünfzig Meter vor dem Waldrand den Motor verstummen. Den Rest gingen sie zu Fuß. Im Wald war alles still. Nach einer Weile hörten sie ein lautes Schmatzen. Etwas weiter gab es eine kleine Kuhle, um die Äste, Blätter und Sträucher lagen. In der Mitte war der Werwolf, der gerade ein Stück Fleisch verspeiste. "Also, du lenkst ihn ab und treibst ihn von hier weg, währenddessen hole ich mir den Kristall aus der Höhle, dann kommst du wieder, mit dem Werwolf hinter dir und ich schmeiße den Kristall auf ihn, okay?", flüsterte Teresa. "Okay!", antwortet Lisa und rannte los.

"Huhu, Max hier bin ich!", schrie sie und sprintete los. Jetzt zog sich Teresa die Handschuhe an, die sie zuvor eingepackt hatte. Sie rannte in die Höhle, die etwas weiter von der Kuhle entfernt war. Dort folgte sie dem dunklen Gang bis zu der Erhöhung, auf der der Kristall stand. Sie nahm ihn vorsichtig in die Hand. Durch die Handschuhe merkt sie nicht, dass dieser heiß war und verwandelt sich zum Glück auch nicht. Teresa lief wieder nach draußen, wo bereits Lisa mit dem Werwolf im Nacken auf sie zu gerannt kam. Teresa warf den Kristall auf den Werwolf, der nur ungefähr zwei Meter von ihr entfernt stand. Und "plumps", der Kristall landete kurz vor Teresa auf dem Boden. "Echt jetzt!", beschwert sich Lisa. "Das Teil ist richtig schwer, okay!" Teresa ging leicht in die Hocke, um den Kristall wieder aufzuheben.

Plötzlich machte der Werwolf einen Satz nach vorn. Lisa wich zurück und Teresa machte im letzten Moment einen Hechtsprung zur Seite und der Werwolf flog auf den Kristall. Er wollte sich noch einmal auf Teresa stürzen, doch da verlor er sein Fell und wurde wieder kleiner, bis er wieder komplett Max war. Der A.F.U.A., der in Teresas Tasche die ganze Zeit gepiepst hatte, verstummte nun wieder. Lisa und Teresa umarmten Max. Nach einer Erklärung für den armen Max gingen sie wieder glücklich nach Hause. Am Abend überlegte Teresa krampfhaft nach einer Geschichte. Plötzlich fielen ihr wieder die letzten Tage ein und sie fing wie wild an, ihre Story zu schreiben.
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