Die Zwei mit dem Preis

Joke Benitz und Miriam Bednarz wurden für ein Interview in der Schülerzeitung f 79 vom "Spiegel" ausgezeichnet.  

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Joke Benitz (links) und Miriam Bednarz...ungen Mann, der ein neues Herz bekam.   | Foto: Eggstein
Joke Benitz (links) und Miriam Bednarz interviewten einen jungen Mann, der ein neues Herz bekam. Foto: Eggstein

"Kleiner Mann, großes Herz" so lautet der Titel eines Interviews vom Juni 2014, erschienen im Freiburger Schülermagazin "f 79". Einfühlsam und eindringlich lassen die Autorinnen Joke Benitz und Miriam Bednarz den damals vierzehnjährigen Florian zu Wort kommen, der Bewegendes erzählte.

Florian litt seit seiner Geburt an dem angeborenen Herzfehler "Double-Outlet Left-Ventrikel", bedingt dadurch war seine linke Herzklappe unterversorgt und schränkte seine körperliche Entwicklung und Leistung stark ein, doch im Juli 2013 erhielt er nach langer Zeit ein neues Herz, ein neues Leben. Im Juni dieses Jahres wurden Joke und Miriam für ihr nahe gehendes Interview vom Nachrichtenmagazin Spiegel mit dem Dritten Platz des Schülerzeitungspreises ausgezeichnet, gewannen 300 Euro und durften für ein verlängertes Wochenende nach Hamburg reisen.

Erster Schritt in den Journalismus

"Als wir von der Nominierung erfahren haben, waren wir ganz aus dem Häuschen", erzählt die 20-jährige Schülerin Joke Benitz mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Der Artikel der beiden entstand Anfang 2014 im Rahmen eines einwöchigen Workshops des Schülermagazins f 79 mit der Freien christlichen Schule Freiburg (Landwasser). "Wir waren zum Zeitpunkt des Interviews in der elften Klasse des Technischen Gymnasiums und hatten davor noch nie etwas journalistisches geschrieben", so Joke Benitz. Umso größer war dann die Überraschung für die zwei als im Mai der Anruf von f 79 kam, dass ihr Artikel zum Spiegel eingeschickt wurde und unter den ersten drei Platzierungen gelandet ist.

Miriam Bednarz, 19 Jahre, nun Regieassistentin am R.A.B. Theater, schildert: "Zwei Tage des Workshops waren Theorie und anschließend sollten wir ohne Vorgaben einen Artikel schreiben." Joke erklärt, dass es anfangs nicht leicht gewesen sei eine Idee für ein Thema zu finden: "Zwei Mitschüler wollten unbedingt Christian Streich interviewen, aber wir wollten etwas aus dem Alltag nehmen, mit jemand normalem sprechen".

Ganz normal wurde das Interview der Nachwuchsjournalistinnen nun dann aber doch nicht. Miriam kam die Idee, ein Gespräch mit ihrem Cousin Florian zu führen, der im Juli 2013 ein Herz transplantiert bekam und im Januar 2014 ganz frisch aus der Reha nach Hause kam. "Florian war von der Idee sofort begeistert", wirft Miriam ein. Joke erklärt, dass sich das Gespräch mit dem kleinen Mann mit dem großen Herzen wie mit einem Freund angefühlt habe, denn der damals Vierzehnjährige sei direkt nach der schweren Zeit so unglaublich positiv und reif gewesen, ganz anders als andere Jugendliche in seinem Alter. Miriam sagt: "Ich habe ihn danach mit ganz anderen Augen gesehen und der Gewinn mit dem Interview war dann völlig überraschend für uns."

Sie erzählt weiter, dass sie die Situation erst begriffen habe, als sie gemeinsam in der Redaktion bei f 79 saßen und über die Reise sprachen. Auch Florian habe sich riesig für die Jungautorinnen gefreut. Ende Juni ging es dann für Joke Bednitz mit einer anderen Autorin von f 79 nach Hamburg, da Miriam krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste. "Hamburg war toll und beeindruckend, aber viel gibt es eigentlich nicht zu erzählen", sagt Joke.

Es gab ein gemeinsames Abendessen mit anderen Nominierten, dann durften die Freiburgerinnen an der Blattkritik des Spiegels und an einem kleinen Workshop im Online-Journalismus teilnehmen, darauf folgte ein Mittagessen in der Verlagskantine und am Abend die Preisverleihung. "Nach einem Tag war alles schon wieder vorbei, das allerkrasseste war, das Spiegel-Gebäude betreten zu dürfen, da hat man sich sogar mit Blazer und Bluse fehl am Platze gefühlt", grinst Joke.

Eine Karriere im Journalismus schließt Joke Bednitz derzeit aus, nach dem Abitur im kommenden Jahr weiß sie noch nicht ganz genau, was sie in der Zukunft tun möchte, Miriam arbeitet derzeit am Theater, könnte sich aber gut vorstellen, später vielleicht das Schreibhandwerk zu versuchen.

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