Jubiläum

Diese sieben Fakten zum Dreisamstadion sollte jeder SC-Freiburg-Fan kennen

Zu kurzes Spielfeld, klappbare Flutlichter, Styroporblöcke: Das Freiburger Dreisamstadion hat in 70 Jahren einige Besonderheiten hervorgebracht. Hier sind sieben Fakten, die noch nicht jeder kennt.  

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Vier verschiedene Tribünen, der Schwar...an das Dreisamstadion des SC Freiburg.  | Foto: Maximo-Hans Musielik
Vier verschiedene Tribünen, der Schwarzwald im Hintergrund: So kennt man das Dreisamstadion des SC Freiburg. Foto: Maximo-Hans Musielik

1. Das Eröffnungsdatum

Es war der 4. September 1955, als der SC Freiburg den Sportplatz erhielt, auf dem heute das Dreisamstadion steht. In diesem Jahr ist die Übergabe des Platzes an den Sportclub 70 Jahre her. Lange Zeit hat sich die Annahme gehalten, der Platz sei 1954 übergeben worden. Sowohl im Jubiläumsbuch des SC Freiburg zum 100-jährigen Vereinsbestehen als auch in der Badischen Zeitung sowie bei Wikipedia hatte sich das falsche Datum immer wieder eingeschlichen. Woher es kommt, ist unklar. Korrekt ist jedenfalls der 4. September 1955. Damals übergab der Freiburger Oberbürgermeister den Platz an den SC Freiburg, der zuvor viele Jahre ein Fußballverein ohne eigenen Fußballplatz war.

2. Das Gelände

Das Gelände, auf dem das Dreisamstadion steht, lag vor 1955 brach. Das Freiburger Strandbad östlich gab es schon seit 1934. Der SC konnte in den 1950er Jahren dann auf dem Hindenburgplatz kicken. Der befand sich dort, wo heute die Parkplätze hinter der Haupttribüne sind. Auf dem Gelände des Stadions wurden nach den Zweiten Weltkrieg Trümmer abgeladen, die nach dem Luftangriff auf Freiburg im November 1944 aus der Stadt geschafft wurden. Uwe Schellinger, Archivar des SC Freiburg, erklärt: "Das Dreisamstadion steht eigentlich auf dem Schutt der städtischen Trümmer."

Heute heißt das Dreisamstadion wieder ...ndurch trug es auch drei andere Namen.  | Foto: Maximo-Hans Musielik
Heute heißt das Dreisamstadion wieder Dreisamstadion. Zwischendurch trug es auch drei andere Namen. Foto: Maximo-Hans Musielik

3. Die Namen

Das Dreisamstadion trug über die vergangenen 70 Jahre unterschiedliche Namen. Anfangs hieß das Stadion, das eher ein handelsüblicher Sportplatz war, den Namen SC-Platz. Erst 1967 entschied sich der SC Freiburg dazu, seinem Stadion einen Namen zu geben, und nannte es Dreisamstadion. Zur Saison 2004/05 verkaufte der Sportclub dann erstmals die Namensrechte. Fortan hieß das Stadion an der Schwarzwaldstraße Badenova-Stadion. 2012 übernahm ein anderes Unternehmen die Namensrechte und nannte es Mage-Solar-Stadion. Nach der Insolenz von Mage Solar und einer kurzen Übergangszeit im Sommer 2014 bekam es den Namen Schwarzwald-Stadion. Die Schwarzwald Tourismus GmbH hatte sich die Rechte gesichert. Nachdem die SC-Männer ins neue Stadion am Mooswald umgezogen waren, erhielt das Stadion 2021 seinen ursprünglichen Namen Dreisamstadion wieder.

4. Das Spielfeld

Dass das Dreisamstadion ein außergewöhnliches Spielfeld hat, ist mittlerweile legendär. Jahrelang konnte der Sportclub nur mit einer Ausnahmegenehmigung spielen, denn der Platz ist rund viereinhalb Meter zu kurz und hat von Süden nach Norden rund einen Meter Gefälle. Das wird an der Gegengerade besonders gut sichtbar: Die dort angebrachte Werbebande wird in Richtung Nordtribüne immer höher.

5. Die Bundesliga-Tore

999 – so viele Bundesliga-Tore sind im Dreisamstadion gefallen. Das erste schoss Altin Rraklli für den SC Freiburg im ersten Bundesliga-Heimspiel gegen die SG Wattenscheid 09 im August 1993. Damals hatte das Dreisamstadion Platz für 15.000 Menschen. Das letzte, Nummer 999, erzielte Vincenzo Grifo im letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Augsburg per Elfmeter. Seitdem steht das ewige Bundesliga-Torverhältnis im Dreisamstadion bei 531:468 Toren.

Das letzte Bundesligator der Männer im...lfmeter zum 3:0 gegen den FC Augsburg.  | Foto: Achim Keller
Das letzte Bundesligator der Männer im Dreisamstadion: Vincenzo Grifo trifft am 26. September 2021 per Elfmeter zum 3:0 gegen den FC Augsburg. Foto: Achim Keller

6. Die Styroporblöcke

Dicke, weiße Styroporblöcke im Stadion, das war Anfang der 1990er-Jahre in Freiburg ganz normal: "Über mehrere Jahre war das ein typisches Bild im Dreisamstadion", sagt SC-Archivar Uwe Schellinger. Fans haben die Blöcke mit ins Stadion gebracht, um sich auf den hinteren Stehplätzen der Gegengerade darauf zu stellen und eine bessere Sicht zu haben. Zu der Zeit gab es auf dem Unterrang der Gegengerade Stehplätze, auf dem Oberrang Sitzplätze. Im Sommer 1994 schrieb die BZ: "Ohne Styropor zum Heimspiel". Demnach habe die Sicherheitskommission des DFB damals beantragt, dass die Blöcke draußen bleiben müssen, weil sie Fluchtwege versperren würden. Uwe Schellinger jedenfalls ist ein solcher Block noch nicht in die Hände gefallen: "Wir suchen schon seit Jahren, ob es irgendwo in einem Freiburger Keller noch einen originalen Styroporblock gibt. Das wäre ein super Ausstellungsgegenstand."

7. Die Flutlichter

Als das Dreisamstadion 1993 seine heute charakteristischen Flutlichter bekam, hatte man sich einen Kniff überlegt: Die Masten waren so gebaut, dass man sie in Richtung Spielfeld einklappen konnte. Die Idee war, dass so einfacher und günstiger Lampen ausgetauscht werden könnten. Allerdings war diese Konstruktion nur sechs Jahre später wieder hinfällig. Denn nachdem die Nordtribüne ausgebaut worden war, konnten die Masten nicht mehr eingeklappt werden, das Tribünendach war fortan im Weg.

Schlagworte: Uwe Schellinger, SC-Archivar Uwe Schellinger, Altin Rraklli

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