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Donner aus der Dose

Yvonne Weik

Von

Sa, 30. April 2011

Neues für Kinder

Bei der Spielraum-Tour von SWR2 lernen Viertklässler aus Bollschweil, wie man ein Hörspiel macht.

Foto: M S - Fotolia
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Das hat es in der Marie-Luise-Kaschnitz-Schule im Bollschweil noch nie gegeben: Im Musiksaal gewittert es! Es donnert, mehrmals hintereinander, und zwar ganz schön laut. Die Viertklässler sitzen trotzdem ganz ruhig im Stuhlkreis. Kein Kind hält sich die Ohren zu. Aber warum haben alle die Augen geschlossen? "Weil man so besser hört", sagt Kirstin Petri. Stimmt!

Kirstin Petri kennt alle Tricks. Sie weiß auch, wie man ein Gewitter macht. Mit einer Dose. Aus der hängt ein Gummiband, daran ist eine Stahlfeder befestigt. Wenn man die Dose schüttelt, bringt das Band diese Feder in Schwingung. Das hört sich dann an, als ob es donnert. Kirstin Petri produziert für den Südwestrundfunk Hörspiele, die Kinder und Erwachsene im Radio anhören können. Damit die auch wirklich spannend sind, braucht sie die richtigen Geräusche.

Anton weiß das. Er ist ein Hörspielexperte. Der Viertklässler hat schon viele Geschichten gehört, und zwar ganz genau. Dabei ist ihm etwas aufgefallen: "Wenn bei den Hörspielen der drei ??? eine Tür zufällt, dann hört man immer genau dasselbe Geräusch." Kirstin Petri ist überrascht. "Das hast du gehört?"

Anton hat Recht. Die Hörspielprofis verwenden manche Geräusche mehrfach. Kirstin Petri erklärt, warum. "Um eine Stunde Hörspiel zu produzieren, brauchen wir etwa zehn Tage Zeit." Weil so eine Produktion sehr teuer ist, werden nicht alle Geräusche jedes Mal wieder neu aufgenommen. Die Hörspielleute haben viele CDs mit verschiedenen Geräuschen. Die werden an der passenden Stelle abgespielt.

Die SWR-Hörspiele entstehen im Tonstudio in Baden-Baden. Dorthin kommen auch die Schauspieler, die die Geschichte n in Mikrofone sprechen. Wenn die rote Lampe über der Studiotür leuchtet, dann heißt das: Aufnahme. "Was passiert, wenn jemand die Tür öffnet?", will David wissen. "Das ist bei Todesstrafe verboten", sagt Kirstin Petri.

Gemeinsam mit ihr machen die Bollschweiler Kinder ihr eigenes Hörspiel. Kirstin Petri liest zuerst eine spannende Geschichte von den drei??? Justus, Peter und Bob. Dann überlegen alle gemeinsam, welche Geräusche man dazu braucht. Lea läuft zum Beispiel über einen Salat mit alten Kassetten-

bändern – und schon knistert es wie im Wald. Mike heult wie ein Wolf. Und als Kirstin Petri an einem der alten Kassettenbänder zieht? Das quietscht, wie beim Öffnen einer alten Holztüre. "Cool", rufen die Kinder.

Ressort: Neues für Kinder

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Sa, 30. April 2011:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

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