"Du bist der Erste, der seit über einem Jahr hier auftaucht"
Zwei Jahre dauerte der Bürgerkrieg zwischen Äthiopien und seiner abtrünnigen Provinz Tigray. Ein Waffenstillstand soll das Leiden der Menschen beenden. Kann das gelingen? Ein Besuch in Mekelle.
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Als das Flugzeug auf der Landebahn von Mekelle aufsetzt, verwandelt sich die Kabine in einen Kessel Gefühle: Frauen stoßen schrille Trillerschreie aus, Männer klopfen sich freudestrahlend auf die Schultern, hinter mir bricht eine Mutter von zwei Kindern in unkontrolliertes Schluchzen aus. Sie habe ihre Eltern seit drei Jahren nicht mehr gesehen und vor zwei Wochen erstmals wieder mit ihnen gesprochen, sagt die gut 30-jährige Frau. Zum Glück seien sie wohlauf, nur einer ihrer Cousins habe den Krieg nicht überlebt.
Mehr als zwei Jahre lang war Äthiopiens Tigray-Provinz von der Außenwelt abgeschottet – die Grenzen verriegelt, das Telefonnetz gekappt, von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Bis Äthiopiens Regierung mit der Volksbefreiungsfront Tigray (TPLF) Anfang November in Südafrika einen Friedensvertrag schloss: Seitdem ...