Am 9. November 1938 wurde die Freiburger Synagoge zerstört. Bisher war nur ein Foto des zerstörten Gebäudes bekannt – jetzt ist in einem Nachlass ein weiteres aufgetaucht. Eine Spurensuche.
Bei der unkritischen Verwendung einer Fotografie der in der Reichspogromnacht 1938 zerstörten Synagoge, zuletzt abgebildet auf zwei Informationsstelen am Gedenkbrunnen auf dem Platz der Alten Synagoge, hatte es die Stadt 2017 versäumt, eine NS-Belastung des Fotografen in Erwägung zu ziehen: Wie sich später herausstellte, steht der Freiburger Jurist, Kriminologe und Amtsrichter Wolf Middendorff (1916–1999) als NSDAP-Mitglied und vormaliger Freiburger HJ-Führer im Verdacht, ein Vertreter eben jener nationalsozialistischen "Weltanschauung" und Rassenideologie gewesen zu sein, deren konkrete Auswirkung er mit seiner Fotografie vom 10. November 1938 eindrücklich dokumentierte.
Freiburg 1938: Ein Foto, ein Jurastudent und die Pogromnacht gegen die Juden
Der durch Archivrecherchen erbrachte ...