Ein Laufwagen für Luisa
Eine Hündin ist ohne Vorderbeine geboren worden – doch ihre Besitzer waren erfinderisch.
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"Streng genommen kommt nur die Brustschale aus dem Drucker", sagt Manuel Tosché, der mit seiner Partnerin Petra Rapp die Straßenhündin aus Italien aufgenommen hat. Entwickelt wurde Luisas Fahrgestell von ihrem Sohn und seiner Freundin: rechts und links zwei Vorderräder, in der Mitte ein Stützrad und die Brustschale, die mit weichem Plüsch überzogen ist. Der Vorteil: Da Tosché und Rapp selbst eine Firma zur Entwicklung und Herstellung von 3-D-Druckern führen, kann die Brustschale sozusagen mit Luisa mitwachsen. Wird die Hündin größer, wird einfach eine neue ausgedruckt. Die Anleitung für das Fahrgestell stellte die Familie ins Internet, um vielleicht auch anderen Tieren helfen zu können.
Gerade für individualisierbare Einzelteile sei die Technologie des 3-D-Drucks besonders geeignet, sagt Alexander Stefas vom "FabLab" in Darmstadt. Das Labor ist im Rahmen des Forschungsprojekts "Fabbing and Founding" entstanden. Dort stehen 3-D-Drucker, Scanner und andere Werkzeuge öffentlich zur Verfügung, damit sich Tüftler, Forscher und Programmierer zum gemeinsamen Arbeiten treffen können.
"Im Prinzip kann man den 3-D-Druck in sehr, sehr vielen Bereichen einsetzen", sagt Stefas. "Die Frage ist aber: Wann ist es sinnvoll? Denn man hat folgendes Problem: Wenn man eine interessante Geometrie drucken will, dauert eine Vase beispielsweise acht Stunden. Zwei Vasen brauchen 16 Stunden. Drei Vasen 24 Stunden." Das sei der große Nachteil des 3-D-Drucks gegenüber der herkömmlichen Fertigung. "Wenn man aber an individualisierte Kleinstserien denkt, macht 3-D-Druck auch in der Produktion Sinn."
Eine wirkliche Innovation stelle der 3-D-Druck beispielsweise bei komplexen Knochenbrüchen dar, sagte Kramer. "Hier können dann am Modell die Implantate passgerecht angefertigt werden, um diese anschließend bei der Operation verwenden zu können."
Dass die Technik erst seit wenigen Jahren angewendet wird, sei eigentlich absurd, sagt Stefas. "Die ersten Patente für den 3-D-Druck sind von 1986. Wir reden über Technologie aus dem letzten Jahrtausend." Dennoch stecke die Anwendung auch in Deutschland noch in den Kinderschuhen. "Man kann grob sagen, dass alles, was schweißbar ist, auch druckbar ist. Man kann Metalle drucken, Polymere – also einen chemischen Stoff aus Makromolekülen, Ton oder Porzellan. Selbst Schokolade kann man drucken."
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