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Das Ritual ist von jedem Fußballländerspiel bekannt. Die elf Nationalspieler stehen steif wie die Steckerlfische auf der leeren Stadionwiese während im Hintergrund die Nationalhymne gespielt undgesungen wird. Die Kamera fährt langsam über die Gesichter der Stars. Der eine mahlt auf seinem Kaugummi, der andere verbiegt sein Gebiss wie ein müder Schneetiger, sein Nebenmann weint, und ein paar singen richtig, sogar mit der Hand auf dem Herzen. Wenn die Musik aufhört, springen alle auf – als hätten sie nur darauf gewartet – und rennen befreit in alle Himmelsrichtungen. Protokoll als Tortur.
Besonders regt sich mein Freund Jean-Paul, seines Zeichens Chorleiter an der Pariser Oper, über die Spanier auf: "Die bleiben doch stumm wie die Sphinx!", schimpft er. "Jean-Paul", kläre ich dann auf: "Die spanische Nationalhymne ist textfrei!" "Textfrei?" "Genau, nach Francos Tod haben die Demokraten sich entschlossen, zwar die Melodie zu behalten, aber den Text, statt ihn zu ...