Besuch im Tierheim Lahr

Ein Zuhause für Katzen und Co.

Welche Tiere leben im Lahrer Tierheim, woher kommen sie und wer arbeitet in solch einer Einrichtung? Melissa Dieterle, Janika Kromer und Katrina Cam haben es herausgefunden – bei einem Besuch im Tierheim.  

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Im Moment leben circa 70 Katzen im Lahrer Tierheim, pro Jahr sind es etwa 300.  | Foto: dapd
Im Moment leben circa 70 Katzen im Lahrer Tierheim, pro Jahr sind es etwa 300. Foto: dapd
Wir trafen uns um 15 Uhr und fuhren nach Lahr ins Tierheim. Wir wussten nicht, was uns erwartet. Pünktlich um 15.30 Uhr kamen wir an und wurden von der Tierheimleiterin Patricia Waidele und einer Horde Katzen begrüßt. Zuerst sahen wir uns das Katzenhaus an, in dem etwa 50 verwilderte Katzen aus Kolonien leben, die mit Katzenfallen eingefangen, kastriert und geimpft wurden und dann rund ums Tierheim herumstreunen können. Sie sind nicht an Menschen gewöhnt, wollen deshalb auch nicht gestreichelt werden. Die etwa 20 anderen Katzen sind sehr verschmust. Diese können vermittelt werden, doch einige von ihnen haben Krankheiten wie zum Beispiel Katzenaids. Im Jahr finden hier circa 300 Katzen ein (vorübergehendes) Zuhause.

Wir gingen weiter in die Katzenküche. Eine Person saugt, wischt, spült und füllt die Näpfe, wechselt die Decken und säubert die Klos im Katzenhaus morgens von sieben Uhr bis zwölf Uhr. Wir gingen in einen kleinen Raum, in dem in jeder Ecke eine Waschmaschine und ein Trockner standen. "Jeden Tag haben wir 16 Maschinen Wäsche, deshalb halten diese nur ein Jahr lang", erklärte Patricia Waidele. Auf dem Weg ins Büro kamen wir an Meerschweinchen und einem möglicherweise trächtigen Hasen vorbei. Als die Bürotür aufging schaute uns eine Katze frech an und miaute: die Bürokatze. Hinter uns fünf Ratten, die neugierig ihr Näschen durchs Gitter steckten. Jedes Jahr sind etwa 150 Kleintiere im Tierheim.

Eine Angestellte kam vorbei, auf dem Arm einen auf einem Auge blinden Hund, was er aufgrund einer Hautkrankheit hat. Wir durften ausnahmsweise einen Blick in die Quarantäne werfen, in der zum Beispiel frisch kastrierte Katzen sich aufhalten. Es roch sehr streng. Im nächsten Raum war die Hundeküche. Wegen der Allergien der Hunde braucht jeder ein anderes Futter. Neben dem Futterplan hängt deshalb auch ein Medikamentenplan dort. In einem Extraraum war ein Haufen Decken und Halskrägen. Als wir endlich zu den Hunden gingen, staunten wir nicht schlecht, dass alle Boxen leer waren. "Bei so schönem Wetter werden sie immer ausgeführt", erklärte Patricia Waidele. Schade, wir hätten gerne mehr gesehen, als die zwei Welpen.

Die meisten Hunde haben einen Käfig und einen Außenzwinger. Morgens werden diejenigen in den Hof gelassen, die sich mit anderen vertragen. Im Jahr haben sie 150 bis 200 Hunde. Der Tierarzt, schon über 80 Jahre alt, ist ein Vertragstierarzt und ein Gründer des Tierheims. "Jeden zweiten Tag müssen wir zu ihm fahren, ansonsten kommt er einmal im Monat. Außerdem hat das Tierheim eine ehrenamtliche Tierheilpflegerin."
Man unterscheidet die Tiere im Tierheim danach, wie sie hinein gekommen sind. Es gibt Fundtiere, die zwar gefunden wurden, aber mal einen Besitzer hatten, Übereignungstiere wurden von ihrem Besitzer weggenommen, Pensionstiere wurden abgegeben und Beschlagnahmungstiere wurden von der Polizei beschlagnahmt. Im Moment sind im Tierheim zwischen 30 und 40 Kleintiere, 20 Hunde und mehr als 70 Katzen.

Wir spielten mit den Schäfermixwelpen Lena und Laura, die noch zum Verkauf stehen. Während wir die Welpen streichelten, wurde uns erklärt, wer hier arbeitet: zwei Vollzeittierpfleger, zwei Azubis, zwei 400 -Euro-Kräfte, und Dauerpraktikanten. Tierpfleger ist kein einfacher Beruf, so Patricia Waidele. Man muss am Tag acht bis zehn Stunden arbeiten und bekommt dafür fast nichts. Dazu gibt es noch Nachtdienst, wenn man von der Polizei angerufen wird, weil sie ein Fundtier gefunden haben.

Bevor man zum Tierpfleger ausgebildet wird, kann man noch das EQ machen, das Einstiegsqualifizierungsjahr. Man kann schließlich in Tierheim- und Pensionspflege, in Zoopflege oder Versuchtierpflege ausgebildet werden. Die Ausbildung dauert drei Jahre, in vier bis sechs Wochenblöcken. Zuerst muss man jedoch Anatomie lernen und auch wie man zum Beispiel Spritzen gibt.

Wir wollten noch wissen, wie das Tierheim an Geld kommt, um die Tiere zu versorgen. Patricia Waidele erzählte, dass sie zum Beispiel auf Spenden angewiesen seien, bei der Abgabe seines Hundes muss man 100 Euro bezahlen, die Gemeinde zahlt einen bestimmten Betrag pro Person für ein Fundtier, damit das Tierheim es aufnimmt.

Als wir fertig waren mit all den Informationen, streichelten wir noch die Katzen und schossen ein paar Bilder. Nach diesem schönen Tag verabschiedeten wir uns von den netten Leuten und gingen zufrieden nach Hause. Wir hatten einiges über das Tierheim gelernt.

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