Annette Pehnts neuer Prosatext "Die schmutzige Frau" ist ein "Versroman". Die Freiburger Schriftstellerin schaut in die Abgründe asymmetrischer Beziehungen.
Selbst in der eigenen Wohnung scheint die Ich-Erzählerin die freiwillige Gefangene von Meinemmann zu sein. Bis sie zu schreiben beginnt. Foto: IMAGO/Joseffson
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Das klingt zunächst nach einem guten, einem vernünftigen Plan, einem großzügigen sogar. Eine Frau zieht aus dem mit ihrem Mann bewohnten Haus aus, um in einer eigenen Wohnung zum Schreiben zu finden. Man kennt die Dringlichkeit einer Selbstermächtigung zu weiblicher Autorschaft durch die Besetzung eines Territoriums seit Virginia Woolfs Essay "Ein Zimmer für sich allein" (1929). Doch hier stimmt etwas nicht. Warum sucht ...