Als sie den positiven Schwangerschaftstest sieht, kommt Angst in der jungen Frau auf, Überforderung. Sie will das Kind nicht. Ihr Weg zur Abtreibung ist voller Schuldgefühle, Wut und Selbstfindung.
Franka* atmet tief ein. Mit angewinkelten Beinen sitzt sie auf einem beigefarbenen Sitzsack in der Freiburger Einzimmerwohnung, in der sie seit Kurzem mit ihrem Freund Tobias* wohnt. Franka, 25, zierlich, lose zusammengebundene rot-blonde Haare, Sommersprossen, schwarzes Glitzeroberteil und Latzkleid, wirkt nervös. Sie spricht schnell und kontrolliert. Nur selten huschen Traurigkeit und Erschöpfung, häufiger Wut über ihr Gesicht. Sie erzählt von ihrer Abtreibung vor anderthalb Jahren. Von den sieben Wochen, die sie sich für die Entscheidung Zeit genommen hat. Und von dem Weg dorthin, den sie heute als Zumutung bezeichnet.
Früher dachte Franka immer, sie werde einmal Mutter
Franka ist ausgebildete Erzieherin. Wenn sie einmal schwanger werden sollte, dann würde sie das Kind bekommen. Auch wenn es nicht geplant wäre. So hatte sie sich das immer gedacht, erzählt sie. Sie hat ja gelernt, wie man ...