Stadtranderholung

Eine komplett elternfreie Zone

Diese Woche ist die beliebte Stadtranderholung auf dem Langenhard gestartet. Ein bewährtes Programm und ein engagiertes, loyales Team machen die Kindertagesfreizeit seit Jahren zu einem Lahrer Klassiker.  

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Vielfältige Aktionen für Kinder gibt es bei der Stadtranderholung auf dem Langenhard. Für die Betreuer (unter anderem Leo Siefert und Lisa Sprauer) gab es eine Erinnerung der Kinder (Mitte). Foto: Marcella Git
Zum 55. Mal hat die Stadtranderholung am Montag begonnen – eine "komplett elternfreie Zone", wie es Freizeitbetreuer Leo Siefert nennt. Unter dem Motto "Weltraum" schlüpfen die Betreuenden in die Rollen gestrandeter Aliens – der Langenhard wird kurzerhand zum "InterstelLahr". 240 Lahrer Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren sind dabei.

Lisa Sprauer, hauptamtlich im Team und seit zwölf Jahren dabei, erklärt, dass die Kinder in 20 altersgerechte Gruppen eingeteilt sind. Der Teilnahmebeitrag liegt bei 240 Euro pro Kind. Die Pressestelle macht jedoch darauf aufmerksam, dass es Vergünstigungsangebote, etwa durch den Lahrpass, gebe. Auch Kinder mit Beeinträchtigungen könnten teilnehmen: Bis zu acht von ihnen werden in Einzelbetreuung begleitet, in diesem Jahr seien es sechs.

46 geschulte Betreuende kümmern sich gemeinsam mit einem Leitungsteam aus zwei Hauptamtlichen und fünf Ehrenamtlichen um das Ferienprogramm. Die Betreuung entlaste berufstätige Eltern spürbar – besonders durch den täglichen Bustransfer, der jedes Jahr rege genutzt werde, betont die Stadtverwaltung. Das Gelände befindet sich zwischen den zwei Freizeithofhäusern und bietet dadurch viel Platz zum Toben. Die umliegenden Büsche grenzen das Gebiet zusätzlich ab.

Sechs unterschiedliche Werkstätten werden jedes Jahr angeboten, die die Kinder nach eigenem Interesse in Anspruch nehmen können. Laut Lisa Sprauer wurde in diesem Jahr Beach-Tennis neu ins Programm aufgenommen. Die Veranstaltung findet an diesem Freitag das erste Mal statt und wird durch eine externe Werkstatt ermöglicht. Auf Nachfrage erklärten die Vertreter, dass sich die Angebote jährlich aufs Neue bewähren und die Kinder ähnliche Programmpunkte erwarten können. "Das Fußballturnier beispielsweise ist jedes Jahr ein Muss", scherzte Leo Siefert im Gespräch.

Ob sportliches "Betschebalken", kreatives Steinebemalen oder ruhiges Armbänderknüpfen – an jeder Ecke passiert etwas anderes. Die Betreuenden machen auf den alljährlichen Renner aufmerksam: das Fadenspiel. Die Kinder stehen geduldig Schlange, um sich ein endloses Bändchen in ihrer Lieblingsfarbe zu ergattern. Anschließend probieren sie allein oder zu zweit allerlei Figuren aus – von Lotusblüten über Bienenwaben bis hin zu "Micky Maus", die sie danach stolz präsentieren.

Zwischendurch huschen kleine Pressemitglieder einer weiteren Werkstatt vorbei – des Stadtrandzeigers "Galaxy News" – und führen zielstrebig ihre Umfrage. Selbst ein eigener Presseausweis wird organisiert. Die entstandenen Beiträge werden zum Schluss der Freizeit in einem Heftchen zusammengetragen, das zum Abschied als Erinnerungsstück den Kindern mitgegeben werde, erläutert Sprauer.

Viele der Betreuenden sind selbst mit einem Sommer auf dem Langenhard groß geworden. "Seitdem für mich Sommerferien existieren, bin ich hier", beschreibt Betreuer Leo Siefert seine lange Verbindung zur Stadtranderholung. Auch Betreuerin Marlene Hovestadt, die in Lahr aufgewachsen ist und mittlerweile Soziale Arbeit in Dresden studiert, kehrt jedes Jahr zurück. Für sie bedeuten die zwei Wochen auf dem Langenhard vor allem eines: "Raus aus dem Alltag." So bleibt die Stadtranderholung nicht nur für Kinder, sondern auch für viele junge Erwachsene ein Stück gelebte Sommertradition.
Schlagworte: Lisa Sprauer, Leo Siefert, Marlene Hovestadt
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