Schulstress und Pagoden

Eine Schülergruppe besucht mit dem Konfuzius-Institut China

Auf Oster-Camp im Fernen Osten: Wieder ein mal ging es für insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler aus Freiburg und Umgebung in den Osterferien mit dem Konfuzius-Institut nach China: Vollgepackte Schultage, Kleinstädte mit 8 Millionen Einwohnern und frittierte Froschbeine.  

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Teilnehmer und Organisatoren des Oster...lte (16) und Pascal Van der Bij (15).   | Foto: Thomas Kunz
Teilnehmer und Organisatoren des Oster-Camps in China (von links). Matti Bosch (14), Clarisse Simons (16), Wenjun Li, Anne Brennig (beide Konfuzius-Institut), Leon Schulte (16) und Pascal Van der Bij (15). Foto: Thomas Kunz
"Das waren einfach zu viele neue Eindrücke auf einmal." Pascal Van der Bij muss die knapp zwei Wochen China erst mal verarbeiten. Dem 15-Jährigen hat die Reise gut gefallen – es sei nur alles so viel gewesen. Er und seine Mitreisenden können sich nicht entscheiden, was am besten war: unbekannte Früchte, die Pagoden in Nanjing oder die Gastfreundschaft der chinesischen Schüler.

Gemeinsam mit 16 anderen jungen Menschen zwischen 14 und 18 Jahren war er auf Oster-Camp in den Städten Shanghai, Nanjing und Hangzhou, um dort die chinesische Sprache und Kultur endlich live und in Farbe kennenzulernen. Normalerweise nehmen die Schülerinnen und Schüler am Freiburger Konfuzius-Institut oder in der Schule Chinesischunterricht. "Es ist was ganz anderes, als immer nur europäische Sprachen zu sprechen", begründet Clarisse Simons ihre Entscheidung, am deutsch-französischen Gymnasium das Fach Chinesisch zu belegen. Trotz des Unterrichts sei es aber oft schwierig gewesen, die Einheimischen zu verstehen – gerade, weil viele mit Dialekt gesprochen hätten.

Die meiste Zeit hat die Reisegruppe in Nanjing verbracht, wo auch die Partner-Uni der Albert-Ludwigs-Universität ist. Nach den zwei Tagen in Shanghai sei die Woche Nanjing eine willkommene Abwechslung gewesen, erzählt Leon Schulte – dort leben nämlich "nur" 8 Millionen Menschen. In Shanghai sind es rund 23 Millionen. Neu und anders war eigentlich alles, berichtet Matti Bosch. Da sei zunächst das Essen gewesen: Jeden Abend konnten sich die Reisenden im Hotel an einer großen, drehbaren Glasplatte mit vielen verschiedenen Gerichten bedienen. "Was das alles war? Keine Ahnung", sagt der 14-Jährige. Nur echte Tierköpfe neben den Speisen hätten manchmal auf die Fleischsorte hingewiesen. Ein häufiger Snack waren frittierte oder gebratene Froschbeine, erzählt Leon Schulte. "Uns ist aber erst spät aufgefallen, dass wir gerade Frosch essen." Lecker hätten die Beine geschmeckt, eigentlich wie normales Fleisch.

Nach vier Tagen Sprachkurs an der Uni ging es für die Deutschen an eine chinesische "Middle School", an der bis zum späten Nachmittag der Unterricht läuft und dann auch noch Hausaufgaben gemacht werden müssen. "Wir haben vergleichsweise wirklich wenig Druck", so Matti Bosch.

In Dreierteams wurden unterschiedliche Fächer besucht: Geschichte auf Englisch, Geographie und Biologie auf Chinesisch. Außerdem haben die "Camper" bei der Turnstunde mitgemacht, mit ihren chinesischen Mitschülern Maultauschen gekocht und für die Gastgeber ein chinesisches Volkslied gesungen – alles an einem Tag.

Am liebsten würden die deutschen Jugendlichen im kommenden Jahr gleich wieder mitkommen, aber bei dem Oster-Camp darf man nur ein mal mitmachen. "Leider", sagt Clarisse Simons. Das letzte Mal China wird es aber für keinen von ihnen gewesen sein: Sie alle können sich vorstellen, nach der Schule dort zu studieren.
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