Eiskalt? Wunderbar!
Professor Bucher, der auch am Südpol forscht, friert selten – er kleidet sich nach dem Zwiebelprinzip.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
In der Antarktis haben Kurt Bucher und seine Kollegen bei minus 35 Grad gezeltet. Mehrere Wochen lang. "Das war überhaupt nicht so schlimm, wie es klingt", sagt Bucher. "Wichtig ist, dass man ordentlich angezogen ist, dann macht die Kälte nicht so viel aus." Die goldene Regel beim Anziehen lautet: Zwiebelprinzip. So, wie die Zwiebel aus mehreren Schichten besteht, schützen sich die Forscher mit mehreren Schichten Kleidung vor den Minustemperaturen. Sie tragen zum Beispiel zusätzlich zu zwei Paar Socken sogenannte Dreifachschuhe. Da stecken im Schuh noch zwei Innenschuhe, einer aus Leder, der andere aus Filz. Eine sehr, sehr dicke Daunenjacke gehört auch zur Ausstattung, eine lange Unterhose ist Pflicht. Die Finger werden genau wie die Füße dreifach verpackt. Die Spezialhandschuhe bestehen ganz innen aus einem Seidenhandschuh, dann kommt ein Fäustling aus Wolle und ganz außen ein mit Daunen gefüllter Fäustling. "Irgendwann muss man aber auch mal die Handschuhe abnehmen, zum Beispiel, um sich Notizen zu machen, dann wird’s schon unangenehm", erzählt Kurt Bucher. In den Zelten ist es dank der Gaskocher ausreichend warm, ein Lammfell am Boden wärmt von unten und nachts kriechen die Wissenschaftler in Spezialschlafsäcke. Auch der Gang zur Toilette ist kein Problem, es wird einfach eine Klogrube ausgehoben. Weil die Luft so trocken und kalt ist, stinkt da nix.
Auf Steinsuche geht Kurt Bucher aber nicht nur in der Antarktis. Er hat auch schon auf dem Matterhorn übernachtet, war auf Spitzbergen und in Alaska. Dort hat er sich die Gesteine des Mount McKinley angeschaut. Klar, dass er dort auch übernachtet hat. Im Zelt, bei -40 Grad. "Wunderbar!", sagt Kurt Bucher und lacht. Zum Glück sind seine wichtigsten Arbeitsgeräte nicht empfindlich gegen Kälte: ein Hammer, mit dem er die Gesteinsproben abschlägt, und Zettel und Stift, um aufzuschreiben, an welcher Stelle er welches Gestein gefunden hat.
"Wirklich schlimm ist bei solchen Temperaturen nur der Wind", sagt Kurt Bucher. Er hat sich mal aus Versehen falsch herum auf den Anhänger des Schneefahrzeugs gesetzt und der antarktische Wind war nicht auszuhalten. "Mein Kollege, der vorne gefahren ist, hat mein Rufen nicht gehört, also musste ich irgendwann abspringen." Der Wind hat Kurt Bucher besiegt, die Kälte aber nicht.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ