Zischup-Schreibwettbewerb-Gewinnerin Herbst 2021

Es ist höchste Zeit – etwas Frieden in meine kleine Welt zu bringen

Von Luca Anna Hecke, Klasse 8, Freie Waldorfschule, Schopfheim  

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Luca Anna Hecke hat für ihren Artikel 79 Personen befragt.  | Foto: Privat
Luca Anna Hecke hat für ihren Artikel 79 Personen befragt. Foto: Privat
In meinem Leben gibt es immer mal wieder Situationen, in denen ich mich über mich selbst, meine Familie oder die Schule ärgere, ich mich ungerecht behandelt fühle oder einfach unzufrieden bin. Da kommen dann solche Gedanken wie: "Die Schule ist doof!", "Das ist gemein!", "Meine Schwester nervt!", "Mir ist alles zu viel!" Und schon ist mein Frieden weg.

Um herauszufinden, ob es auch anderen Menschen so oder so ähnlich in ihrem Leben geht, habe ich an meiner Schule eine Umfrage durchgeführt. Ich wollte wissen, ob und wie oft sich die Menschen in ihrem Leben ärgern und worin sie die Ursache sehen und was sie dagegen tun. An der Umfrage haben 79 Personen teilgenommen. Davon waren 24 Erwachsene und 55 Schüler im Alter von zwölf bis 14 Jahren.

Einen Teil des Umfrageergebnisses habe ich im Balkendiagramm anbei dargestellt: Als Ursache für ihren Ärger nannten die Erwachsenen vor allem zu hohe Erwartungen und Vergleiche mit Anderen, mangelnde Kommunikation und keine Wertschätzung für sich selbst. Einige der Befragten gaben an, sich in ihrem Leben allgemein überfordert und gestresst zu fühlen. Die Schüler sahen die Schule, Hausaufgaben und Tests als Hauptursache für ihren Ärger an. Sie nannten aber auch Konflikte in der Familie, Neid und zu hohe Erwartungen.

Die meisten Erwachsenen sahen die Lösung ihrer Konflikte darin, sich mehr wertzuschätzen, dankbarer für die Arbeitsstelle, die Gesundheit und alles, was man hat, zu sein. Einige wünschten sich mehr Gelassenheit. Ein Großteil der Schüler gab an, mit weniger Hausaufgaben glücklicher im Leben zu sein und positiver über die Dinge denken zu wollen. Auch sie sahen eine Lösung in mehr Gelassenheit und mehr Dankbarkeit.

Die Umfrage zeigte mir, dass das Thema "Frieden in meiner kleinen Welt" mich nicht allein beschäftigt. Viele Menschen suchen nach mehr Ruhe in ihrem Leben. Doch wie bekommt man sie? Wie bedanke ich mich für Dinge und Situationen, die ich überhaupt nicht mag? Wie bleibe ich in Situationen gelassen, wenn ich doch am liebsten aus der Haut fahren würde?

Meine persönliche Antwort auf diese Fragen fand ich in dem Buch "Das Buch der Liebe" von Viktor Philippi. Die Geschichte handelt von den einst glücklichen Bewohnern des Sternenlands, die immer unzufriedener und schließlich krank wurden. Die Gelehrten des Landes fanden heraus, dass es die Gedanken sind, die bestimmen, ob es einem Menschen gut oder schlecht geht. Als Lösung wurde das gesunde Denken durch Dankbarkeit, Vergebung und Annahme entwickelt und von König Bartholomäus als DaVeAn-Gesetze im ganzen Königreich verkündet. Nach einiger Zeit und durch ihren guten Willen wurden die Bewohner Sternenlands wieder gesund und glücklich.

Ich selbst habe das gesunde Denken nach Viktor Philippi ausprobiert. Wichtig dabei ist, dass man sich nicht nur für die guten Dinge, sondern auch für die schlechten Dinge im Leben mit "Gott sei Dank so und nicht schlimmer" bedankt. Auch soll man in einem Streit dem anderen vergeben und ihn um Vergebung bitten. Und man soll die Dinge so annehmen, wie sie sind. Diese drei Gesetze packte ich mir in Gedanken in einen Notfallkoffer, den ich immer bei mir trage, egal wo ich bin. Daran trage ich nicht schwer. Und dann probierte ich es einfach aus.

Ich lernte schnell, dass die Gelassenheit und der Frieden nicht auf Knopfdruck kommen. Dass ich viel Geduld brauche und vor allem, dass ich es tun muss, das Wissen allein reicht nicht aus. Mittlerweile habe ich das "Gott sei Dank so und nicht schlimmer" in vielen Situationen in meinem Leben parat und verschaffe mir damit Zeit nachzudenken, was ich als Nächstes tue, um den Konflikt zu entschärfen. Die Dankbarkeit nach Viktor Philippi ist für mich der erste Schritt, zu mehr Frieden in meiner kleinen Welt, und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass die Geschichte von den Bewohnern des Sternenlands für alle Menschen wahr werden wird.
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