Ferien im Abschiebeknast
"Sternschnuppensommer" – eine sympathische Geschichte.
Und dann ist da auch noch Gertie, die Nachfolgeholländerin von Yannis, die dich tagsüber ganz lieb pädagogisiert, dir nachts auf dem Weg zum Klo nackig und kichernd entgegenkommt und so unausweichlich klar macht, dass sie keine zahlende Touristin ist, und dich außerdem mit ihrem Anblick in eine Entwicklungsphase katapultiert, für die du dich eigentlich noch zu jung fühlst. Als du deinem Vater sagst, dass die dämliche Gertie mit ihrem nackten Hintern doch bitte Leine ziehen möge, und dein Vater dich dann anbrüllt, dass er auch nicht drum gebeten habe, ihn hier zu haben, weißt du: Du machst Ferien im Abschiebeknast, und die Comics hast du auch schon durch.
Doch dann triffst du Michális, den dreizehnjährigen Jungen mit dem ansteckendsten Lächeln der Welt. Und plötzlich gibt es da ein verlockendes Meer, Bäume zum Klettern, Esel zum Reiten und, ja auch das, ein Mädchen, Puck, aber die ist Michas Freundin. Und das verkompliziert die Sache, ein bisschen, dann stärker, dann wird es wieder gut.
"Sternschnuppensommer" ist eine sympathische Coming-of-age-Geschichte in flirrender Atmosphäre, nie kitschig und in unkonventionellem Du-Stil, aber auf wunderbar unprätentiöse Weise ansprechend erzählt.
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