Schulaufführung

Feuer und Flamme für Shakespeare – Probenbesuch bei der Theater-AG des Schopfheimer Heuss-Gymnasiums

Am Theodor-Heuss-Gymnasium greift die Theater-AG ins obere Drama-Regal: Am Wochenende wird Shakespeares "Viel Lärm um nichts" aufgeführt. Die BZ hat vorab eine Probe besucht.  

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Gemeinsames Textstudium: Die Schauspie... zu „Viel Lärm um nichts“.  | Foto: Berfin Karagözlü
Gemeinsames Textstudium: Die Schauspielgruppe bei den Proben zu „Viel Lärm um nichts“. Foto: Berfin Karagözlü

Bereits im Schuljahr 2024/25 begannen die Proben für das neue Stück. Wegen des Musical-Theater-Projektes, das parallel stattfand, und mehrerer Ausfälle, die vor allem dienstags ins Gewicht fielen, wurde das Theaterstück verschoben. Erst im Dezember 2025 konnte die AG regelmäßig stattfinden, berichtet die Regisseurin Fabia Waßmer. Zunächst leitete sie die Theatergruppe gemeinsam mit Lukas Engelke, der die Leitung später vollständig an die engagierte Lehrerin übergab. "Es ist aufregend", erzählt die Theaterleiterin und verrät, dass es das erste Mal sei, dass sie eine Schüler-Theater-AG eigenständig leite. Zuvor sammelte sie Erfahrung in der kleinen Theatergruppe für die fünfte bis achte Klasse. Danach wirkte sie im Musical-Theater mit. "Ich bin Feuer und Flamme für Schultheater", fasst die Lehrerin zusammen. Besonders die Entwicklung der Gruppe, die sich anfangs noch fremd war und in der sich ein freundschaftlicher Umgang entwickelt hat, bereitet ihr Freude.

Die Idee für das Shakespeare-Dramenstück – der Originaltitel lautet "Much Ado About Nothing" – habe sie "ein bisschen reingeschummelt", erzählt die Englischlehrerin verschmitzt. Es zähle zu ihren Lieblingsstücken. Im Vergleich zum Musical-Theater im vergangenen Jahr wollten die aktuellen Schauspieler in außergewöhnlichere Figuren schlüpfen. Ihr Wunsch sei gewesen, Charaktere darzustellen, die vom Schülersein etwas weiter entfernt sind – und sich dabei auch in der Verkleidung auszutoben. Das ermöglicht unter anderem die boshafte Figur Belinda, gespielt von Maja Künimünch. Um sich in ihre Rolle hineinzuversetzen, stellt sie sich Ursula aus dem Disney-Film "Arielle" vor, erzählt die 14-Jährige. "Ich stelle mir vor, wie ich böse Pläne schmiede – und das macht Spaß", sagt sie.

Nora Boddenberg aus der neunten Klasse war schon zuvor in der Theater-AG dabei. "Es ist jedes Mal etwas Neues: das Stück, die Rollen und die Menschen. Trotzdem verschaffen mir die Bühne, die Requisiten und die Mentoren ein vertrautes Gefühl", erzählt die Schauspielerin. Mit den zwei Charakteren Hero und dem Wächter erlebt die 14-Jährige zwei verschiedene Perspektiven und deren Entwicklungen. Besonders Hero verändert sich im Stück: "Während sie das ganze Stück über brav war, packt sie am Ende ordentlich aus", erklärt Nora Boddenberg.

Jeder Schüler entwickelt seine eigene Technik, um sich in die Rolle einzufühlen

Auch Jakob Müller erfährt in seiner Rolle als Benedikt eine spannende Entwicklung. "Vom einsamen Wolf zur Erkenntnis, dass Liebe doch schön sein kann", beschreibt der 15-Jährige seine Figur. Außerdem findet er einige Gemeinsamkeiten mit Benedikt – besonders in dessen Arroganz. Damit er sich besser in die Rolle hineinversetzen kann, hört er passende Musik, während er sich den Text durchliest. "Musik, in der Liebe gehasst wird, hilft mir, mich mehr in die Rolle einzufühlen", sagt der junge Darsteller.

Mit vollem Elan beteiligen sich alle Schauspielerinnen und Schauspieler an der Planung, Durchführung und Gestaltung der Aufführung. "Die Probewochen sind anstrengend, doch selbst in den Pausen wird weitergeübt", berichtet Fabia Waßmer. Die Proben dauern täglich von 7.45 Uhr bis 17 Uhr. Die anfänglichen Sorgen, dass die Schüler das Interesse verlieren könnten, verflogen schnell. Nur eine Person sei zu Beginn des Projekts ausgestiegen. Als sich kein Ersatz aus der Schule fand, fragte Darsteller Jakob Müller seinen Freund Brandon Schmitt von der Realschule, ob er nicht mitmachen wolle. Dieser sagte sofort zu und erhielt von seiner Schule die Genehmigung, an den Proben teilzunehmen.

Die erste Probewoche fand in der letzten Sommerferienwoche dieses Jahres statt, die aktuelle dient dem Feinschliff. Das Publikum der Hauptprobe bildet die jüngere Theater-AG. "Heute ist alles nach Zeitplan verlaufen, und wir sind sogar schneller vorangekommen als gedacht", erzählt die Leiterin zufrieden.

Info: Wie die Schüler das Stück umgestaltet und mit neuen Wendepunkten versehen haben, können Interessierte an diesem Freitag und Samstagabend jeweils um 19 Uhr in der THG-Aula miterleben.

Schlagworte: Jakob Müller, Nora Boddenberg, Fabia Waßmer

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