Raimund Becker mahnt mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen in Arbeit zu Realismus. Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit erklärt im Interview, warum es weder Grund für Pessimismus gibt noch Anlass zu übertriebener Hoffnung.
Die Führungsspitze der Bundesagentur für Arbeit (BA) warnt bei der Integration von Flüchtlingen in Arbeit vor unrealistischen Erwartungen. 80 Prozent der Flüchtlinge hätten nicht die formale Qualifikation, wie man sie in Deutschland gewöhnt sei; hinzu kämen große Sprachprobleme. Gleichzeitig gebe es keinen Grund für allzu pessimistische Szenarien. So würden dieses Jahr voraussichtlich viel weniger Schutzsuchende kommen als 2015. Außerdem präsentiert sich der deutsche Arbeitsmarkt trotz der weiter wachsenden Zahl arbeitsloser Flüchtlinge auch zum Spätsommer robust. Mit 2,684 Millionen Jobsuchern registrierte die BA die niedrigste August-Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren.
BZ: Herr Becker, die Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan sind in ein Land gekommen, in dem rege Betriebsamkeit herrscht. Die Asylbewerber selbst müssen aber ...