Migration

Flüchtlingszahl in Deutschland sinkt erstmals seit 2011

Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Schutzsuchenden ist erstmals seit gut anderthalb Jahrzehnten gesunken. Zahlreiche sind ausgereist, andere eingebürgert worden.  

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Flüchtlinge warten auf die Bearbeitung...träge. (Archivbild aus dem Jahr 2015).  | Foto: Jörg Carstensen (dpa)
Flüchtlinge warten auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge. (Archivbild aus dem Jahr 2015). Foto: Jörg Carstensen (dpa)
Die Gesamtzahl der hierzulande lebenden Flüchtlinge ist erstmals seit 2011 rückläufig. Dies ergibt sich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion der Linken im Bundestag. Dabei geht es um Flüchtlinge mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus, inklusive Menschen aus der Ukraine. Diese können erst seit wenigen Monaten hier leben oder auch schon seit vielen Jahren. Ihre Gesamtzahl sank den Regierungsangaben zufolge im Lauf des ersten Halbjahres um etwa 50.000 Menschen: von 3,545 Millionen Ende des Jahres 2024 auf aktuell 3,495 Millionen.

Gründe sind nach Auffassung der Linksfraktion, dass zwar weiter Migranten und Kriegsflüchtlinge neu einreisen, ihnen aber eine steigende Zahl von Abschiebungen und Ausreisen gegenübersteht. Zudem wurden zahlreiche Menschen, die einst als Schutzsuchende in die Bundesrepublik kamen, eingebürgert; sie sind nun deutsche Staatsbürger. So haben etwa im vergangenen Jahr laut Bundesinnenministerium allein 83.150 vormals syrische Staatsangehörige einen deutschen Pass erhalten.

Mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine

Den Zahlen zufolge haben 492.000 der rund 3,5 Millionen Flüchtlinge einen unsicheren Status – sie sind Asylsuchende oder Geduldete. Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen in Deutschland betrug Ende Juli 1,27 Millionen.

Die innen- und fluchtpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Clara Bünger, erklärte zu den Zahlen, dies sei "wahrlich kein Grund zum Feiern, denn Gründe zur Flucht gibt es weltweit so viele wie seit Langem nicht mehr". Doch immer weniger Schutzbedürftige schafften es über die hochgerüsteten und vorverlagerten EU-Außengrenzen. "Dass die absolute Zahl der in Deutschland lebenden Geflüchteten zurückgeht, belegt die Absurdität des Geredes von einem vermeintlichen Notstand, der es erlauben soll, EU-Asylrecht außer Kraft zu setzen", meint sie.

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Schlagworte: Gerald Knaus, Clara Bünger

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