Zischup-Interview

"Frauenfußball ist schön anzusehen"

Juliane Maier ist 24 Jahre alt und Spielerin des SC Freiburg. Im Interview erzählt sie, wie wichtig Fußball in ihrem Leben ist, erklärt den Unterschied zum Männerfußball und verrät weiteren Ziele.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Juliana Maier  | Foto: Privat
Juliana Maier Foto: Privat
Zischup: Seitdem du fünf Jahre alt bist, spielst du Fußball. Mit 19 Jahren kamst du dann zum SC Freiburg, was hat sich durch den Wechsel in deinem Leben geändert?

Juliane Maier: Vieles! Ich wohne nicht mehr zu Hause, bin auf mich allein gestellt, und ich wohne in einer WG mit anderen Fußballspielerinnen zusammen. Es ist eine große Umstellung, denn ich habe jetzt sechsmal statt dreimal in der Woche Training. Das macht zwar alles Spaß, aber ich habe nicht mehr so viel Freizeit.

Zischup: Bleibt genug Zeit um zu studieren?

Juliana Maier: Fußball und Studium passen sehr gut zusammen, denn ich kann mir den Stundenplan aussuchen. Wenn ich morgens Training habe, dann kann ich mittags in die Uni gehen.

Zischup: Fühlst du dich in deiner Mannschaft wohl? Juliane Maier: Ja sehr, wir haben eine sehr junge Mannschaft und wir sind echt eine gute Truppe zusammen. Es macht viel Spaß!

Zischup: Gibt es große Konkurrenz, so wie bei den Männern?

Juliane Maier: Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist wie bei den Männern. Dort ist es noch mal härter, weil es da um richtig viel Geld geht. Das ist alles, was sie machen, und ich studiere ja noch. Bei uns ist alles ein bisschen freundschaftlicher. Aber natürlich will jeder spielen.

Zischup: Männerfußball - Frauenfußball. Beides wird oft miteinander verglichen. Was hat der Männerfußball, was der Frauenfußball nicht hat und umgekehrt?

Juliane Maier: Beim Männerfußball gibt es ein ganz anderes Spektakel, weil die Stadien voll sind. Deshalb ist die Stimmung besser und es macht mehr Spaß zuzuschauen.Natürlich ist der Fußball bei den Männern schneller. Aber bei den Frauen ist es auch schön anzusehen, vor allem, wenn man es nicht ganz so kampfbetont mag und es mehr um das Technische geht.

Zischup: Kannst du mit dem Geld, das du für die Fußballspiele bekommst, dein Studium finanzieren?

Juliane Maier: Nicht ganz. Ich werde schon noch von meinen Eltern unterstützt, sie bezahlen mir mein Studium. Mit dem Fußball kann ich meine Wohnung bezahlen und mich ernähren. Zwar werde ich nicht reich vom Fußball, aber es reicht.

Zischup: Welche Auswirkungen hatte die Frauen-WM in Deutschland deiner Meinung nach?

Juliane Maier: Ich denke, die WM hat schon bei vielen Leuten Interesse geweckt. Vor allem Frauen und Mädchen interessieren jetzt sich mehr für Frauenfußball. Ich hoffe, dass viele Mädchen anfangen werden Fußball zu spielen. Im Stadion merkt man leider noch nicht, dass mehr Leute kommen.

Zischup: Was war dein größter Erfolg?

Juliane Maier: Mein größter Erfolg war sicherlich, dass ich 2006, in der Schweiz U19-Europameister geworden bin. Dann durfte ich noch im gleichen Sommer bei der U20-Weltmeisterschaft in Russland mitspielen, das waren große Erlebnisse.

Zischup: In deiner Karriere gab es sicherlich nicht nur gute Momente, oder?

Juliane Maier: Dass wir vorletztes Jahr in die zweite Liga abgestiegen sind, war sicher der bitterste Moment. Dann gab es natürlich auch Verletzungen. Gott sei Dank keine ich hatte schweren. Ich habe mir einmal die Hand gebrochen und einmal das Schlüsselbein, das waren Momente, die ich lieber vergessen würde.

Zischup: Hast du schon mal daran gedacht aufzuhören?

Juliane Maier: Nein, das nicht, aber ich hab mir überlegt, dass es richtig schwierig wird, alles unter einen Hut zu bekommen, wenn ich nach dem Studium anfangen muss zu arbeiten. Im Moment macht es mir aber eigentlich so viel Spaß, dass ich mit dem Fußball nicht aufhören will.

Zischup: Was sind deine weiteren Ziele im Fußball und was willst du nach deinem Studium beruflich machen?

Juliane Maier: Nach meinem Studium werde ich Lehrerin, denn ich studiere auf Lehramt. Mit dem SC Freiburg ist das Ziel die Liga zu halten. Früher war es natürlich immer mein Ziel, A-Nationalmannschaft zu spielen.Jetzt bin ich langsam schon so alt, dass ich den Sprung in die A-Nationalmannschaft wahrscheinlich nicht mehr schaffen werde. Wenn es doch noch klappen sollte, dann wäre es natürlich super.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel