Der Organisator der Nächstenliebe

Lorenz Werthmann verbindet viel mit dem ungeliebten Freiburg
Der 1 Oktober ist für die Caritas in Freiburg ein besonderer Tag. Genau vor 150 Jahren nämlich wurde im weit entfernten Dörfchen Geisenheim im Rheingau ein Bub namens Lorenz Werthmann geboren, der 39 Jahre später mit dem "Charitasverband für das katholische Deutschland" jenen Keim legte, aus dem schließlich Freiburg als "Hauptstadt der Caritas" hervorwuchs.
Bis ihn der neue Limburger Johann Christian Roos zu seinem Sekretär ernannte. Und den nahm er auch mit nach Freiburg, wo Roos ein Jahr später, 1886, als neuer Erzbischof inthronisiert wurde. Hier erwarb sich Lorenz Werthmann bald den Ruf eines Mannes mit lebhaftem Temperament, galt gar als "Draufgänger", als mitreißend, aber auch als impulsiv. Und nicht ohne Grund nannte der Volksmund den neuen Hofkaplan in seiner schwarzen Soutane den "kleinen schwarzen Erzbischof". Als der Erzbischof im Oktober 1896 starb, hofften jedenfalls viele, damit sei auch Lorenz Werthmanns Freiburger Zeit zu Ende.
Doch weit gefehlt. Er mischte sich nicht nur in die Diskussion um die Nachfolge ein ...