BZ-Interview
Islamwissenschaftler Ourghi: "Muslime brauchen den Mut zur Selbstkritik"

Auch in Freiburg gibt es Probleme mit jungen muslimischen Männern. Nach verschiedenen Vorkommnissen lassen nahezu alle Clubs und Diskotheken keine Flüchtlinge mehr in die Lokale. Wie kann man die Schwierigkeiten lösen?
Wie müssen beide Seiten das Thema Integration angehen? Darüber haben sich Carolin Buchheim und Joachim Röderer mit dem Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi unterhalten, der an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg lehrt.
BZ: Herr Ourghi, inwiefern begünstigt der Islam sexualisierte Gewalt gegen Frauen oder sexuelle Übergriffe?
Ourghi: Ganz wichtig ist: Wir dürfen nicht verallgemeinern. Wir dürfen nicht so tun, als wären alle Muslime sexuelle Belästiger. Natürlich gibt es nach den Ereignissen in Köln und anderen Städten Bedarf nach Aufklärung. Es gibt verschiedene Gründe für das, was geschehen ist. Es geht um die Sozialisation, um die Kultur, auch um die Erziehung. Aber natürlich leistet die Stellung der Frau im Koran oder in der Sunna auch einen Beitrag. Wir haben in diesen kanonischen Quellen kein gutes Bild. Frauen dürfen geschlagen werden. In einer Sure heißt es auch, Männer stehen eine Stufe höher als die Frau. Das ist eine Basis, die solch ein Bild erzeugt und die Frauen degradiert.
BZ: Und das haben die jungen Männer dann auch im Kopf?
Ourghi: Wir müssen auch die Sozialisation der muslimischen Araber betrachten. Die Frau hat die Aufgabe, den Mann zufrieden zu stellen – und zwar auf allen Ebenen. Frauen dürfen nicht alleine ausgehen, besonders nicht abends. Wenn ...
BZ: Herr Ourghi, inwiefern begünstigt der Islam sexualisierte Gewalt gegen Frauen oder sexuelle Übergriffe?
Ourghi: Ganz wichtig ist: Wir dürfen nicht verallgemeinern. Wir dürfen nicht so tun, als wären alle Muslime sexuelle Belästiger. Natürlich gibt es nach den Ereignissen in Köln und anderen Städten Bedarf nach Aufklärung. Es gibt verschiedene Gründe für das, was geschehen ist. Es geht um die Sozialisation, um die Kultur, auch um die Erziehung. Aber natürlich leistet die Stellung der Frau im Koran oder in der Sunna auch einen Beitrag. Wir haben in diesen kanonischen Quellen kein gutes Bild. Frauen dürfen geschlagen werden. In einer Sure heißt es auch, Männer stehen eine Stufe höher als die Frau. Das ist eine Basis, die solch ein Bild erzeugt und die Frauen degradiert.
BZ: Und das haben die jungen Männer dann auch im Kopf?
Ourghi: Wir müssen auch die Sozialisation der muslimischen Araber betrachten. Die Frau hat die Aufgabe, den Mann zufrieden zu stellen – und zwar auf allen Ebenen. Frauen dürfen nicht alleine ausgehen, besonders nicht abends. Wenn ...