Lviv liegt rund 1000 Kilometer von der russisch-ukrainischen Front entfernt. Trotzdem ist der Krieg im Alltag von Freiburgs Partnerstadt präsent. Nächtliche Ausgangssperren sind nur ein Indiz dafür.
Wer abends durch Lviv schlendert, hat nicht den Eindruck, in einem Land zu sein, das sich im Krieg befindet. Unzählige Bars und Restaurants verwandeln die Altstadt in ein subkulturelles Biotop, auf den Terrassen sitzen junge Leute bei Bier und Burger, in den zurückhaltend sanierten alten Häusern kommen anspruchsvollere Gourmets auf ihre Kosten. Der Krieg wird einem brüsk in Erinnerung gerufen, wenn um elf Uhr abends Schluss ist. Auch das Personal muss um Mitternacht zuhause sein – Ausgangssperre. Wer genauer hinschaut, sieht, dass einige Keller mit Sandsäcken geschützt sind. Am Theater und in der Kirche sind einige Statuen eingehüllt – als Schutz vor Luftangriffen. Endgültig hält der Krieg täglich gegen Mittag Einzug in die Stadt.
Vor der ...