Fessenheim – kaum ein Ortsname am Oberrhein polarisiert mehr. Nun geht das Kernkraftwerk, gegen das vor allem in Südbaden lange protestiert wurde, vom Netz. Auf der anderen Flussseite sprechen Beobachter von einer Dummheit.
Die Dörfer ähneln sich: Spitzgieblige, schmale, ein- und zweistöckige Häuser säumen die Straßen in Fessenheim und Hartheim. Sie sind so typisch für die Dörfer im Rheinvorland. Um den Ortskern herum reiht sich Einfamilienhaus an Einfamilienhaus, gepflegte Vorgärten, Mittelklassewagen davor. Die Straße zwischen beiden Orten – Hartheim in Südbaden, Fessenheim im Elsass – führt an frischgepflügten Äckern und Auenwäldern vorbei über den Rhein.
Nur die vielen Strommasten stören die Idylle. Sie enden beim Atomkraftwerk Fessenheim, auf elsässischer Seite am Rheinkanal gelegen. Am 22. Februar wird Reaktor eins abgeschaltet, im Juni dann der zweite. Das Akw ist das älteste noch laufende in Frankreich – und stand wegen der Sicherheit oft in der Kritik. So ähnlich sich die Dörfer sind, die Stimmung der Menschen diesseits und jenseits des Rheins könnte wenige Tage vor dem historischen Aus des Akw nicht unterschiedlicher sein.
Hintergrund: Der ...