Hoher Schaden

Fünf Männer aus dem Aargau werden wegen Sabotage an Gleisen und Glasfaserkabeln angeklagt

Aus einer Gruppendynamik heraus sollen fünf junge Männer aus dem Aargau Sabotageakte begangen haben. Der Schaden beläuft sich auf 400.000 Franken. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage.  

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Die Beschuldigten sollen Glasfaserkabel zerschnitten und damit tausende Menschen vom Internet abgeschnitten haben (Symbolfoto). Foto: Jan Woitas (dpa)

Die Aargauer Staatsanwaltschaft hat fünf junge Männer wegen Sabotageakten am Glasfaser-Kabelnetz in Rheinfelden/Schweiz angeklagt. Den Männern aus der Region drohen wegen weiterer Delikte langjährige Freiheitsstrafen. Der Schaden beträgt laut Anklage 400.000 Franken. Die fünf Beschuldigten sind zwischen 19 und 20 Jahre alt, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Zwei Männer sitzen in Untersuchungshaft. Die Anklage wirft drei Hauptbeschuldigten 41, 34 und 19 Delikte vor. Diese Männer sollen zu Freiheitsstrafen von zehn, acht und sechs Jahren verurteilt werden. Sie werden beschuldigt, im Dezember 2023 mehrfach das Glasfaser-Kabelnetz in Rheinfelden durchschnitten zu haben. Tausende Kunden waren in der Folge offline. Unterbrochen waren jeweils die Internet-, Telefon- sowie die TV- und Radioanschlüsse. Die Sabotageakte lösten umfangreiche Ermittlungen aus.

Laut Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen keine politischen oder extremistischen Motive ergeben. Es habe sich "um eine sich selbst verstärkende Gruppendynamik" gehandelt. Die Delikte seien jedoch zwischen Februar 2022 und Mai 2024 in unterschiedlicher Zusammensetzung, zahlreich und teils arbeitsteilig geplant und ausgeführt worden. So soll die Gruppe in weiteren Fällen gezielt Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur sabotiert haben. Es seien wohl zwei Hemmschuhe aus dem Bahnverkehr entwendet und auf ein Gleis gelegt worden, schrieb die Staatsanwaltschaft. Die herannahenden Güterzüge hätten die Hemmschuhe zwar überfahren. Diese seien weggeschleudert worden. Die Züge seien wohl eher zufällig nicht entgleist. Es habe sich um gefährliche Eingriffe mit hohen Risiken für Personen gehandelt.

Ein Teil der Beschuldigten muss sich zudem wegen digitaler Angriffe vor dem Bezirksgericht Rheinfelden verantworten. Mehrere Firmen wurden demnach Ziel sogenannter DDoS-Attacken. Bei DDoS-Attacken wird versucht, ein System durch eine Flut von Anfragen lahmzulegen. Die Männer sollen sich ferner an Erpressungen versucht haben. Bei den Straftaten seien die Beschuldigten teilweise gewerbs- und bandenmäßig vorgegangen, hielt die Staatsanwaltschaft fest. Die Gruppe soll rund 50.000 Franken erbeutet haben. Ein Anklagepunkt ist auch mehrfach versuchte Brandstiftung.

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