Für einen 96-jähriger Albstädter sind die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg noch präsent
Als 16-Jähriger war Heinz Riediger aus Albstadt Luftwaffenhelfer im Zweiten Weltkrieg. Jetzt ist er 96 – und seine Frau, seine Tochter und seine einzige Enkelin sind tot. Aber er macht weiter.
Seinen Ferrari und seinen Porsche hat Heinz Riediger an diesem Tag zu Hause gelassen. Er schafft es auch so in das Fitnessstudio in Albstadt-Ebingen. Dreimal die Woche trainiert er hier. Mindestens. Er tritt durch die offene Tür, winkt und ruft: "Haaaalloooo, guten Morgen!" Ein paar Frauen machen Aerobic, winken und rufen zurück. "Ich muss doch meine Mädels grüßen", sagt Riediger. In diesem Moment wirkt er wie Anfang 20: kurz charmant mit den Frauen plaudern, dann die Muskeln stählern. Heinz Riediger ist 96. Ferrari und Porsche, so hat er seine Rollatoren scherzhaft getauft.
Riediger ist schlank, hat pechschwarzes volles Haar, das nur von wenigen grauen Strähnen durchzogen ist. Mit kurzen Schritten trippelt er auf die Geräte zu. Oberarme, Bauchmuskeln, Rücken ...