BZ-Interview
"Gärten haben ein anderes Maß an Zeit": Vor 150 Jahren starb der Gartenschöpfer Fürst Pückler

Am 4. Februar vor 150 Jahren starb Hermann von Pückler-Muskau: Landesgartenkonservator Hartmut Troll über seine historische Bedeutung und die Folgen des Klimawandels für Landschaftsgärten.
Am 4. Februar 1871 starb Hermann von Pückler-Muskau – Offizier, Schriftsteller und Landschaftsarchitekt. Mit seinen Parks im englischen Stil in Bad Muskau und Branitz erlangte er Weltgeltung. Was ist von ihm in der Gegenwart geblieben, wie steht es um die Erhaltung der Landschaftsgärten? Alexander Dick sprach darüber mit Hartmut Troll von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg.
Troll: (lacht) Das war er sicher auch. Aber für die Geschichte der Gartenkunst in Deutschland und insbesondere in der Frage des Kulturtransfers zwischen England und Deutschland – denken Sie nur an seine populären und wirkmächtigen "Briefe eines Verstorbenen" – war er einer der drei Großen neben Friedrich Ludwig von Sckell und Peter Joseph Lenné, die für die Periode des klassischen Landschaftsgartens stehen. Und das meint das Ideal des Natürlichen als Fluchtpunkt der Kunstabsicht. Eines seiner Hauptwerke, der Park Bad Muskau, hat Welterbestatus.
BZ: Inwieweit haben die von ihm verfassten "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei" von 1834 für die Gegenwart der Gartengestaltung noch Bedeutung?
Troll: Sie sind zumindest eine wunderbare Anregung – und für uns Gartendenkmalpfleger, die wir ja solche Schöpfungen betreuen, in der konservatorischen Arbeit die erste und wichtigste Referenzquelle. In der Methodik der Beschreibung und des Entwurfs erprobt sie ...