In Frankreich und anderen Ländern reagiert man mit militärischer Sprache auf die Corona-Krise. Dabei ist Kriegsrhetorik in Zeiten von Corona ein Anachronismus, meint Militärhistoriker Wolfram Wette.
"Nous sommes en guerre!" tönte es von jenseits des Rheins. Nein, nicht 1870, nicht 1914, nicht 1940, sondern am 16. März 2020. Damit jeder begriff, dass es kein Versprecher war, benutzte Emmanuel Macron seine martialische Formulierung sechsmal in einer einzigen Rede. Diesseits des Rheins fragten wir uns: Haben wir vielleicht den Schuss nicht gehört? Oder hatte es den Schuss nicht gegeben?
Macron nachahmend, erklärte sich der Führer der Supermacht USA zum "Kriegspräsidenten" und rief die Amerikaner zum Kampf "gegen einen unsichtbaren Feind" auf, der "an jeder ...