Vor 500 Jahren war Baden in Aufruhr. Unter dem Zeichen des Bundschuhs soll ein Bauernaufstand geplant sein. Die treibende Kraft: Joß Fritz. Ein Mann, der die Behörden in Angst versetzte.
September 1517: Ein Gespenst geht um am Oberrhein – das Gespenst einer Bauernverschwörung unter dem aufständischen Zeichen des Bundschuhs. Ein Gespenst im eigentlichen Sinn des Wortes, denn wirklich greifbar wird das, was die Beamten und Ratsschreiber fast überall zwischen Neckar und Schweizer Grenze in Unruhe versetzt, nur in höchst schemenhaften Umrissen. Aber allein schon diese Umrisse bergen für die Obrigkeiten – in unliebsamer Erinnerung an frühere, ähnliche Aufstandsversuche – jede Menge sozialrevolutionären Sprengstoff und scheinen eine eklatante Bedrohung der politischen Machtverhältnisse jener Zeit darzustellen.
Die Fakten: Anfang September setzt der markgräfliche Vogt Jakob Nagel auf seiner Burg Rötteln oberhalb von Lörrach zwei Männer gefangen, einer davon Michel von Dinkelsbühl mit Namen, ein Landstreicher und den eigenen Aussagen nach Mitverschwörer im Bundschuh. Gegenüber seinen Verhörrichtern macht Michel Angaben zu mehreren Hundert weiteren Eingeweihten, teilweise mit überaus detailreichen Personenbeschreibungen. Noch werde der geplante Bundschuhaufstand im Verborgenen ...