Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 I

Geschafft, ohne zu schummeln!

Von Ewa Pixner, Klasse F2, Clara-Grunwald-Schule, Freiburg  

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Es war Freitag und alle Schüler des Anne-Frank-Internats saßen versammelt auf ihren Stühlen im Essenssaal.
Herr Direktor Müller hatte ihnen versprochen, dass es bald ein tolles Ereignis geben würde, und wollte es nun ankündigen. "Liebe Schüler des Anne-Frank-Internatsdes Anne-Frank-Internat, dieses Jahr findet zum ersten Mal an unsrer Schule ein Sportwettkampf statt. Es gibt Weitsprung, Weitwurf und einen 50-Meter-Lauf. Alle Schüler sollen daran teilnehmen. Am Schluss kriegen die besten drei einen Pokal. Am Montag ist es so weit. Um 14.30 Uhr geht es los. Alle kommen auf den Sportplatz und werden in Altersgruppen aufgeteilt", verkündete Herr Müller.

Viele Schüler klatschten begeistert, andere tuschelten aufgeregt und einer rief ganz laut: "Buh! Sport ist Mord!" Elli jedoch freute sich sehr. Sie war ziemlich gut in Sport. Doch dann bemerkte sie, dass ihre Freundin Wilma ganz blass geworden war. Wilma war nicht so gut in Sport. Sie war klein und rundlich. Am liebsten knobelte sie schwere Matheaufgaben oder puzzelte ein kniffliges 3-D-Puzzle. Wilma konnte sich auch alle Englischvokabeln merken, die Elli immer vergaß. Wenn sie für ein Referat recherchieren musste, kriegte sie das auch immer super hin. In ihrem letzten Zeugnis hatte sie nur Einsen, außer in Sport.

"Wilma, was ist los? Du bist ja so blass wie ein Gespenst!", meinte ihre Freundin Elli besorgt. Wilma antwortete leise: "Elli, du bist so gut in Sport. Aber ich bin so schlecht. Ich glaub, ich werde auf dem letzten Platz landen." "Wilma, das stimmt nicht, du …" "… bist eine Lusche! Voll die Lusche!" rief Ben. Ben war natürlich gut in Sport. Deshalb machte er sich über Wilma lustig. "Nein, Wilma, das …", setzte Elli an. Doch Wilma war schon in ihr Zimmer davongestürmt.

In dieser Nacht schlief Elli schlecht. Wilma tat ihr furchtbar leid! Aber sie hatte keine Idee, wie sie ihr helfen konnte. Schließlich schlief sie doch ein. Am nächsten Tag war Elli todmüde. Auch Wilma sah so aus, als hätte sie die halbe Nacht wachgelegen. "Ah, da ist ja die Lusche!", rief Ben, als er sie entdeckte und lachte wie ein Bekloppter. "Ich glaube, du wirst Letzte, Wilma!", spottete er. Elli fauchte: "Ich glaube, du bist hohl wie eine Christbaumkugel! Lass uns also gefälligst in Ruhe!" "Oh, da hab ich ja sooo Angst. Eine lahme Ente wie du kriegt mich ja nicht! Hahaha!" Lachend lief er davon. Wilma schwieg die ganze Zeit und auch am nächsten Tag sagte sie kaum ein Wort.

Schließlich war es so weit. Es war der Tag, an dem das Sportfest stattfinden sollte. "Wilma, aufstehen!", rief Elli. "Ich glaub, ich hab Fieber", sagte Wilma. Elli lief zum Bett von Wilma und fühlte ihre Stirn. "Wilma, du bist überhaupt nicht warm, das wäre doch Betrug!", rief Elli. "Na, gut. Ich steh ja schon auf", sagte Wilma. "Wilma! Wenn du gleich aufgibst, hast du gar keine Chance! Also lass den Kopf nicht hängen und komm mit. Ben wartet doch nur darauf, dass du kneifst." Elli holte Luft, bevor sie weitersprach: "Bitte Wilma, probier es, bitte!"

Auf dem Sportplatz versammelten sich langsam immer mehr Schüler. Wilma wirkte noch nervöser. Schließlich stellten sich alle Schüler auf zum Weitwurf. Wilma war die Zweite nach Ben. "Lusche", zischte er ihr ins Ohr. Dann warf er. "31 Meter, das ist gut!", rief ein Schüler. Wilma trat mit entschlossener Miene vor, holte aus und warf den Ball. "Juhu!", schrie Elli. "42 Meter, das ist super!" Beim Sprung schaffte Wilma 2,90 Meter und beim 50-Meter-Lauf wurde sie Zehnte. Schließlich gewann ein Achtklässler.

Wilma aber war glücklich. Sie hatte zwar nicht gewonnen, aber sie war gut. Jetzt wusste sie, dass man sich nur bemühen musste, um Sachen zu schaffen.

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