Massaker, Sklavendienst, Vergewaltigungen: Jesidinnen, die dem IS-Terror entronnen sind, erzählen ihr furchtbares Schicksal.
Lange schweigt Baba Gawis. Seine Stirn ist tief gefurcht, der Mund unter dem dichten, schwarzen Bart fast unsichtbar. Auf dem Kopf trägt der hochgewachsene Mann einen beigen Turban, der ihn als jesidischen Geistlichen ausweist. "Wir Überlebenden sind genauso tot wie die Ermordeten", murmelt er unvermittelt. "So ein Leben brauchen wir nicht. Dann ist es besser, gleich mit zu sterben."
Dabei ist es eigentlich die Aufgabe eines religiösen Oberhauptes, seine ...