Landtagswahl 2021
Grünen-Spitzenkandidat Kretschmann: "Die Leute werden langsam kriegsmüde"

Winfried Kretschmann ist amtierender Ministerpräsident und tritt zum dritten Mal für die Grünen als Spitzenkandidat an. Welche Perspektiven kann er in der Corona-Krise aufzeigen?
Im Kabinettssaal der Villa Reitzenstein, in dem zu normalen Zeiten die Kabinettssitzungen stattfinden, ist Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in der Pandemie meist allein und kommuniziert über den Monitor mit den Ministern und Staatssekretären. Nun traf er dort Roland Muschel und Jens Schmitz zum Interview und sprach übers Regieren, grüne Zukunftsprojekte und die Gefahr guter Umfragewerte.
BZ: Herr Kretschmann, die jüngsten Umfragen sehen die Grünen bis zu sieben Prozentpunkte vor der CDU. Müssen Sie da überhaupt noch Wahlkampf machen?
Kretschmann: Solche Umfragewerte sind immens gefährlich. Wir müssen unsere Wähler mobilisieren, damit sie wählen gehen. Wir merken auch, dass die Zustimmung zur Pandemie-Politik abnimmt. Wie sich das auf die Wahlen auswirkt, weiß kein Mensch.
"Immer nur Appelle zu hören, ermüdet die Leute."
BZ: Wie erklären Sie sich die wachsende Unzufriedenheit mit dem Corona-Management Ihrer Regierung?
Kretschmann: Das hat erstens etwas mit der langen Dauer der Krise zu tun, zweitens mit der Betroffenheit. Die Flüchtlingskrise beispielsweise war auch herausfordernd, hat den Lebensalltag der meisten Menschen aber wenig ...
BZ: Herr Kretschmann, die jüngsten Umfragen sehen die Grünen bis zu sieben Prozentpunkte vor der CDU. Müssen Sie da überhaupt noch Wahlkampf machen?
Kretschmann: Solche Umfragewerte sind immens gefährlich. Wir müssen unsere Wähler mobilisieren, damit sie wählen gehen. Wir merken auch, dass die Zustimmung zur Pandemie-Politik abnimmt. Wie sich das auf die Wahlen auswirkt, weiß kein Mensch.
"Immer nur Appelle zu hören, ermüdet die Leute."
BZ: Wie erklären Sie sich die wachsende Unzufriedenheit mit dem Corona-Management Ihrer Regierung?
Kretschmann: Das hat erstens etwas mit der langen Dauer der Krise zu tun, zweitens mit der Betroffenheit. Die Flüchtlingskrise beispielsweise war auch herausfordernd, hat den Lebensalltag der meisten Menschen aber wenig ...