Gute Zahlen, große Sorgen
Kurzarbeit und eine andere Zählweise senken Arbeitslosenzahl
NÜRNBERG (dpa/BZ). Auf den ersten Blick verbreiteten die Zahlen Zuversicht, doch rasch kam die Ernüchterung: Der von der Bundesagentur für Arbeit proklamierte Frühjahrsaufschwung ist für Fachleute allenfalls eine kurze Verschnaufpause auf dem Weg in eine Jobkrise, die im kommenden Winter droht. Vor allem die Kurzarbeit verdeckt das tatsächliche Ausmaß der Probleme. Und umstrittene Statistik-Tricks der Bundesregierung lassen die Zahlen freundlicher erscheinen als sie sind.
Ohne das hunderttausendfach nachgefragte Instrument der Kurzarbeit wären nach Einschätzung von Eckart Tuchtfeld von der Commerzbank derzeit statt der aktuell 3,458 rund 3,7 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Dabei unterstellt der Volkswirt, dass ohne Kurzarbeit etwa 200 000 Stellen ...