Brand in Freiburg
Schweißarbeiten lösten Feuer aus
Brand auf Neubau in Gutleutmatten: Polizei schätzt Schaden auf 150 000 Euro / Baugruppe Solaris hofft auf wenig Bauverzögerung .
Schweißarbeiten durch einen Dachdecker an Bitumenbahnen haben am Montag das Feuer in einem Neubau für ein Mehrfamilienhaus im Baugebiet Gutleutmatten ausgelöst. Dabei sind auch drei Gasflaschen explodiert und durch die Luft geflogen. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund 150000 Euro. Die Baugruppe Solaris, die das Haus errichtet, hofft, dass es durch das Feuer nicht zu allzu großen Verzögerungen bei der für den Herbst geplanten Fertigstellung kommt.
In Brand geraten ist offenbar Styropor, das für die vorgeschriebene Dämmung des Hauses vorgesehen war. Auf der Baustelle war zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers niemand mehr. Durch das Feuer und die Hitze explodierten auch drei Propangasflaschen und sorgten für große Feuerbälle. Brennende Einzelteile flogen 50 bis 80 Meter weit kreuz und quer durch die Gegend, wie Augenzeugen berichteten. Ein brennendes Flaschenstück segelte in Richtung Liegewiese des Haslacher Bads. Metallteile fanden sich auch auf dem Radweg.
Die Feuerwehr war während der drei Detonationen bereits vor Ort – die Wehrleute erkundeten gerade die Brandstelle und waren dabei, zwei große Drehleitern auszufahren. Glücklicherweise wurden durch das Feuer und durch die auch in weiter Entfernung hörbaren Detonationen niemand verletzt.
Alarmiert wurde die Feuerwehr um 17.17 Uhr. Insgesamt 58 Feuerwehrleute mit 15 Fahrzeugen waren im Einsatz. Neben der Berufsfeuerwehr waren auch die Freiwilligen Wehren Unterstadt, Rieselfeld und Stühlinger im Einsatz, ebenso Notarzt und Rettungsdienst. Der Löschangriff begann schnell – das Baugebiet Gutleutmatten liegt nur wenige hundert Meter von der Hauptfeuerwache an der Eschholzstraße entfernt. Vor Ort waren am Montag schnell auch Gewerbeaufsicht, Umweltamt und der Energieversorger Badenova. Der Straßenbahnverkehr wurde für knapp eineinhalb Stunden unterbrochen und die umliegenden Straßen während des Einsatzes gesperrt.
Die Feuerwehr richtete erst einmal einen 100-Meter-Sperrbereich um den Brandort. Viele Passanten waren zunächst sehr nah an das Haus herangekommen, wie die Feuerwehr berichtet – darunter auch Mütter mit Kinderwagen. Der dichte schwarze Rauch zog in Richtung Haslach ab und wurde teils weit niedergedrückt, so dass in Teilen von Haslach vorübergehend sogar die Sicht erschwert war, wie Augenzeugen berichten. Die Löschtrupps hatten die Flammen innerhalb weniger Minuten gelöscht.
Der Brand hat sich über brennendes und abtropfendes Bitumenmaterial über das Treppenhaus vom fünften bis zum vierten Obergeschoss ausgebreitet. Oberlichter, die in das Flachdach eingelassen waren, sind geschmolzen und eingebrochen. Wenn die Baustelle von der Polizei freigegeben ist, soll ein Statiker untersuchen, ob die Konstruktion durch die Hitzeentwicklung Schaden genommen hat. Das Feuer wird nun zu einem Fall für die Versicherung. "Die Rohbauarbeiten waren fertig, der Innenausbau läuft bereits", sagt Andreas Henle von der Baugruppe Solaris. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Dinge schnell in den Griff bekommen", so Henle. Die Baugruppe hofft, dass es am Ende doch nicht ganz so schlimm kommt, wie es zunächst ausgesehen hatte. Der für Herbst vorgesehene Einzugstermin werde sich wohl bis zum Winter verschieben. Unterhalb des vierten Obergeschosses gebe es keine Schäden, ergab eine erste Besichtigung.
In dem Mehrfamilienhaus auf der Westseite der Gutleutmatten, das von zwölf Bauherren gemeinsam errichtet wird, entstehen 18 Wohnungen – elf Eigentums- und sieben Mietwohnungen.
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