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Helga Lorenz
  • Sa, 12. Juli 2014
    Neues für Kinder

Alle Kinder aus Rust haben freien Eintritt im Europa-Park / Wie nutzen sie die Dauerkarte?.

Marvin wohnt in Rust – deshalb h...enlose Dauerkarte für den Europa-Park.  | Foto: Mathias Dunse
Marvin wohnt in Rust – deshalb hat er eine kostenlose Dauerkarte für den Europa-Park. Foto: Mathias Dunse
Marvin kann jeden Tag den Europa-Park besuchen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Er kann seine ganze Klasse 4a der Grundschule Rust mitnehmen. Denn der Europa-Park liegt in der Gemeinde Rust und alle Klassenkinder haben das, wovon andere träumen: eine Dauerkarte für den Freizeitpark. Sie heißt Ehrenkarte, die Kinder holen sie auf dem Rathaus ab. In der Abteilung Melde- und Passwesen passt Stephanie Zürn auf, dass nur diejenigen eine Ehrenkarte bekommen, die echte Bürger von Rust sind. Wie die Viertklässler, die dort wohnen. Würden sie nur manchmal in einer Ferienwohnung leben, gingen sie leer aus.

Trotzdem fahren die Kinder nicht jeden Tag mit der Achterbahn oder dem Karussell. Das wäre furchtbar langweilig, sagen sie. Manche waren schon Monate nicht mehr im Park. Manchmal verabreden sie sich am Nachmittag und fahren auf den Bahnen Silverstar oder Blue Fire. Dann kaufen sie sich vielleicht noch Süßigkeiten und laufen nach Hause.

Auf dem Gelände des ehemaligen Ruster Schlossparks wurde am 12. Juli 1975 der Europa-Park eröffnet. Der damalige Bürgermeister Spoht und der Gemeinderat verkauften den Schlosspark der Familie Mack. Denn allen gefiel die Idee, dort einen Freizeitpark zu bauen. Bürgermeister Spoht sorgte aber dafür, dass die Ruster nicht auf einen Besuch im Schlosspark verzichten müssen. In den Kaufvertrag wurde geschrieben, dass die Bürger von Rust immer freien Eintritt in den Europa-Park bekommen. Damals ahnte niemand, dass der Freizeitpark sehr erfolgreich werden würde. Fast fünf Millionen Besucher kamen letztes Jahr. Insgesamt waren es schon 99 Millionen.

Die Viertklässler könnten lässig ihre Geburtstage dort feiern. "Oh nein, bloß nicht, wie langweilig!", rufen sie wie aus einem Mund. Am Geburtstag spielen sie lieber Fußball, machen einen Filmabend mit Übernachtungsparty oder mit Lucas Klingelstreiche. Das finden sie viel abwechslungsreicher als den Europa-Park. Ein Viertklässler bedauert ein Nachbarkind. Das musste den Geburtstag im Europa-Park feiern, weil die Familie nicht so viel Geld hat.

Wenn man sich an den Nervenkitzel beim Achterbahnfahren gewöhnt hat, wird es nämlich öde. Der Puls schlägt vor Aufregung nicht mehr schneller. Deshalb können Menschen mit Dauerachterbahnfahrten Weltrekorde aufstellen. Und Marlon fände es gut, wenn die Bahnen im Europa-Park mehrere Loopings hätten und höher wären. Ilka meint sogar: "Am besten alles abreißen und neu aufbauen!"

Der Europa-Park muss wirklich immer neue Anreize schaffen. Der Bau eines großen Wasserparks wurde gerade angekündigt. Annika sagt: "Dieses Jahr ist es eine aufwändig gestaltete Bahn nach der Geschichte des erfolgreichen Kinderbuchs ,Arthur im Königreich der Minimoys’". Da hängen Wagen an Schienen und können sich drehen, damit es sich wie ein Flug durch die Welt der elfenartigen Minimoys anfühlt. Damit auch die Ruster Kinder wieder sagen können: "Nichts wie hin!"

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 12. Juli 2014: PDF-Version herunterladen

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