"Herren ziehen den Hut"
BZ-INTERVIEW mit der Benimm-Expertin Elisabeth Bonneau über Etikette, Kavaliere und die Notwendigkeit der Selbstvermarktung / Von Petra Kistler.
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enimm ist "in". Politiker, Pädagogen und Wirtschaftsbosse predigen das Ende der Unhöflichkeit. Kultusminister planen Benimmkurse für Schulkinder. Handbücher vermitteln das gewandte Auftreten auf dem glatten Gesellschaftsparkett. Elisabeth Bonneau kennt sich aus mit Knigge. Die Kommunikationstrainerin hat mehr als 20 Ratgeber zum Thema Manieren geschrieben und trainiert nicht nur Führungskräfte im sicheren Auftreten.
BBZ: Frau Bonneau, können sich die Deutschen benehmen?
Bonneau: So allgemein kann ich dies nicht beantworten. Verglichen mit den Engländern sind wir aber eher unhöflich.
BZ: Weshalb?
Bonneau: In England ist Höflichkeit keine Frage der Hierarchie. Da hält jeder jedem die Tür auf, alle stehen hintereinander in der Reihe, keiner drängelt sich vor und keiner muss katzbuckeln, um dem anderen den Vortritt zu lassen.Umsicht ist dort einfach selbstverständlich.
BZ: Hier zu Lande floriert das Geschäft mit Benimmratgebern und Etikettekursen. Sind die Menschen unsicherer geworden?
Bonneau: Sie sind nicht sicherer und nicht unsicherer als früher. Sie haben spezifischere Fragen. Heute heißt es nicht mehr, ich würde gern den gepflegten Smalltalk beherrschen, heute wird gefragt, ich möchte bei einer Veranstaltung hochrangige Personen aus Gruppen ...