"Hoffen auf eine gerechte Welt"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Rosemarie Rimpf vom Weltladen "Esperanza" über Lieferengpässe und kompostierbare Kaffeekapseln.  

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Blick ins Ladeninnere des Lahrer Weltladens „Esperanza“ Foto: Christof Fischer-Rimpf

Am 29. November 2020 bekam Lahr die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt. Um das zu erreichen, haben viele Gastronomen und lokale Geschäfte angefangen, mehr Fairtrade-Produkte zu verwenden oder zu verkaufen. Natürlich gab es vorher schon Geschäfte, die sich dem fairen Handel verschrieben haben, zum Beispiel der Weltladen "Esperanza" in der Lahrer Innenstadt. Sofia Sknarina aus der Klasse 9a des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr, hat Rosemarie Rimpf interviewt. Sie gehör t zum Vorstand des Ladens.

Zischup: Was ist besonders an Ihrem Laden?
Rimpf: Der Laden wird von einem Verein getragen und wir führen nur Waren aus fairem Handel. Das bedeutet, dass wir uns für gerechte Löhne und Sozialstandards auf der ganzen Welt einsetzen. Unsere Waren kommen vor allem aus Ländern des globalen Südens.
Zischup: Finden Sie, dass über das Thema Fairtrade zunehmend in Lahr gesprochen wird?
Rimpf: Mit der Zertifizierung als Fair Trade Town hat Lahr einen wichtigen Schritt getan, um den fairen Handel zu unterstützen und dafür Position zu beziehen.
Zischup: Wie können Sie sicher sein, dass Ihre Waren fair gehandelt sind?
Rimpf: Es gibt mehrere große Handelsorganisationen, beispielsweise die Gepa, Weltpartner, El Puente und andere. Diese sind das Bindeglied zwischen den Produzenten und uns Verkäufern. Alle Waren werden zertifiziert, ebenso die Unternehmen, beispielsweise mit dem Transfair-Siegel.
Zischup: Was bietet der Laden? Was sind die meistgekauften oder interessantesten Produkte?
Rimpf: Wir führen eine breite Palette an Bio-Lebensmitteln und Handwerksartikeln. Eine Übersicht finden Sie auf unserer Website unter dem Stichwort Weltladen-Sortiment. Wir verkaufen sehr viel Kaffee, Schokolade und Süßwaren. Das liegt auch an unserem breiten Angebot, wir führen etwa über 40 unterschiedliche Kaffees und Espressi, darunter auch kompostierbare Kaffeekapseln, Instantkaffee, Getreidekaffee und anderes.
Zischup: Haben Sie Produkte, die besonders sind? Wenn ja, welche und warum?
Rimpf: Wir führen viele Dinge, die nachhaltig hergestellt werden oder die für einen nachhaltigen Lebensstil gut sind. Gemüse- und Brotbeutel zur Wiederverwendung, Bienenwachstücher oder Haar- und Körper-Seifen. Aus recycelten Reissäcken werden Taschen hergestellt oder Decken aus recycelten PET-Flaschen. Produkte aus Baumwolle, Bambus, Holz oder Filz ersetzen viele Plastikartikel im Haushalts- und Spielwarenbereich.
Zischup: Was sind Ihre Ziele? Haben Sie das Gefühl, diese langsam zu erreichen?
Rimpf: Unsere Ziele sind zum Beispiel soziale Gerechtigkeit, ökologischer Landbau und Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit. Wir sind auf einem guten Weg, in der Stadt Lahr merkt man die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung dem Weltladen und dem Fairen Handel gegenüber.
Zischup: Gibt es irgendwelche Veränderungen in den Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie? Wenn ja, stören sie das Geschäft sehr?
Rimpf: Es gibt immer wieder Lieferengpässe durch die Pandemie, wie in Indien oder Nepal. Dramatisch ist es, wenn Handwerksbetriebe nicht produzieren können und dann aus finanzieller Not ihre Betriebsmittel verkaufen müssen. Dafür haben die zuvor genannten Fair-Handels-Organisationen einen Hilfsfonds gegründet, in den viele Läden ihren Gewinn aus der gesenkten Mehrwertsteuer des letzten Jahres eingezahlt haben.
Zischup: Haben Sie ein Motto?
Rimpf: Ein Motto haben wir keines. Aber unser Laden heißt "Esperanza" und das bedeutet Hoffnung. Wir hoffen auf eine gerechte Welt, gemeinsam mit den Menschen im globalen Süden.
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