"Ich bin das Sprachrohr der Polizei"

ZISCH-INTERVIEW mit Karl-Heinz Schmid, dem Pressesprecher der Polizeidirektion Freiburg über seine Arbeit mit den Medien.  

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Der Pressesprecher und der Zisch-Reporter   | Foto: privat
Der Pressesprecher und der Zisch-Reporter Foto: privat

Wie kommen die Polizeiberichte in die Zeitung? Dieses Thema hat Viertklässler Joshua Dürrse während des Zisch-Projekts in der Altdorfer Grundschule beschäftigt. Deshalb hat er seine Fragen zusammengefasst und sie in einem Interview dem Pressesprecher der Polizeidirektion Freiburg, Karl-Heinz Schmid, gestellt.

Zisch: Guten Tag Herr Schmid, wie kommen die Polizeiberichte eigentlich in die Zeitung?
Karl-Heinz Schmid: Meist rufen mich die Kollegen an, wenn diese in einem Fall, zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall oder einer Schlägerei, noch Zeugen suchen. Die schicken mir dann ihre Berichte und ich erstelle daraus eine Pressemitteilung, die ich dann über unseren Presseverteiler per E-Mail an die verschiedenen Medien schicke. Die Pressemitteilung geht dabei nicht nur an Zeitungen wie die Badische Zeitung, sondern auch an viele Radio- und Fernsehstationen. Unser Presseverteiler umfasst etwa 170 Stellen. In den Redaktionen wird dann entschieden, ob die Pressemeldungen gebracht werden.
Zisch: Wie viele Pressemeldungen geben Sie durchschnittlich pro Tag heraus?
Schmid: Die Polizeidirektion Freiburg ist eine sehr große Dienststelle. Die Polizei hat viele Einwohner zu betreuen. Da gibt es sehr viel für uns zu tun. Im Schnitt geben wir etwa zehn Pressemeldungen am Tag heraus, meistens sind dies Pressemeldungen mit Verkehrsunfällen, Einbrüchen oder Schlägereien gefüllt.
Zisch: Welche Aufgaben hat ein Polizei-Pressesprecher?
Schmid: Der Pressesprecher ist das Sprachrohr, ich sage immer, die Stimme der Polizeidirektion. Die Hauptaufgabe ist, die Bevölkerung zu informieren. Auch die Pressearbeit innerhalb der Polizei zählt zu meinen Aufgaben.
Zisch: Wie wird man Pressesprecher bei der Polizei und wie lange machen Sie das schon?
Schmid: Mich hat die Pressestelle und der Umgang mit den Medien schon immer interessiert. Deshalb habe ich mich auch auf diese Stelle beworben. Ich bin jetzt zehn Jahre bei der Pressestelle. Zuvor war ich bei der Kriminalpolizei bei verschieden Dezernaten tätig.
Zisch: Was muss ein Pressesprecher gut können?
Schmid: Man sollte vor allem gut reden und gegenüber den Medien sicher auftreten können, weil man bei besonderen Ereignissen Interviews vor laufender Kamera geben muss. Viele Radio- oder Fernsehsender wollen einen O-Ton, also ein direktes Interview vor dem Mikrofon oder der Kamera zu einem bestimmten Fall.
Zisch: Gibt es manchmal Schwierigkeiten mit den Medien?
Schmid: Die Zusammenarbeit mit den Medien ist im Großen und Ganzen gut. Alles, was man gegenüber der Presse oder den Medien sagt, muss die Wahrheit sein. Oft kann man nicht alles, was die Polizei über einen Fall weiß, mitteilen, weil man sonst die Ermittlungen gefährden würde. Die Medien sind heutzutage recht schnell über polizeiliche Sachverhalte informiert.
Zisch: Was passiert dann?
Schmid: Da sind die Kamerateams schnell bei einem schweren Verkehrsunfall, einem Brand oder einem Mordfall vor Ort und versuchen, von den dort eingesetzten Polizeibeamten an Informationen zu kommen. Teilweise werden meine Kollegen bei der Arbeit behindert. Da komme ich ins Spiel und versorge die Medien mit Informationen.
Zisch: Welches war Ihr schlimmstes Ereignis und welches das schönste oder lustigste?
Schmid: Schlimm ist es immer, wenn Personen verletzt oder getötet werden, insbesondere, wenn Kinder Opfer von Straftaten oder Verkehrsunfällen sind. Natürlich ist es auch traurig, wenn Kolleginnen oder Kollegen im Dienst verletzt werden. Schön sind dagegen Pressemitteilungen, wenn die Polizei gut und erfolgreich gearbeitet hat und man den Erfolg so an die Medien weitergeben kann. Zum Beispiel der erfolgreiche Einsatz der Polizei beim Besuch des Papstes in Freiburg oder wenn die Polizei eine vermisste Person nach einer Suchaktion wieder finden konnte.

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