Diskussion

IG "Stoppt den S-Bahn-Wahn-im-Kandertal" warnt vor hohen Kosten

Die IG "Stoppt den S-Bahn-Wahn-im-Kandertal" hat sich in einem Schreiben an die Gemeinderäte der Kommunen entlang der Kandertalbahn-Strecke gewandt. Damit wollen sie eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage liefern.  

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Für zu teuer hält die IG „Stoppt...l“ die Reaktivierung der S-Bahn.  | Foto: Victoria Langelott
Für zu teuer hält die IG „Stoppt den S-Bahn-Wahn-im-Kandertal“ die Reaktivierung der S-Bahn. Foto: Victoria Langelott

Vor allem die Kosten sind es, auf welche die Interessensgemeinschaft (IG) "Stoppt den S-Bahn-Wahn-im-Kandertal" in ihrem Schreiben an die Gemeinderäte und Bürgermeister der Kandertalgemeinden aufmerksam macht. "Mit Blick auf die angespannte Lage in den kommunalen Haushalten hinterfragen wir insgesamt die Vertretbarkeit dieser Gesamtkosten", heißt es in dem Brief. Die Hälfte der Vorplanungskosten (2,6 Millionen Euro) sollen auf die Anliegergemeinden und über die Kreisumlage an alle Kommunen des Landkreises verteilt werden, erklärt die IG in ihrem Schreiben.

Hinzu komme, dass für den Ausbau der S-Bahn trotz Zuschüssen ein Anteil von 12,5 Millionen Euro bei Landkreis und Kommunen hängen bleibe. Es müsse, meint die IG, bereits im Vorfeld der Leistungsphasen eins und zwei klar sein, wie die Kommunen diese 12,5 Millionen Euro finanzieren. "Sollte dies einigen Kommunen nicht möglich sein, fordern wir heute schon, dass keine Steuergelder für die Vorplanung ausgegeben werden", schreibt die IG.

Wenig Pendlerströme Richtung Basel

Außerdem sollten die Gemeinderäte bedenken, dass bei "unzureichender Auslastung" zumindest ein Anteil der Betriebs- und Unterhaltskosten von den Kommunen zu tragen sei. Betrachte man die Pendlerströme aus dem Kandertal, sei ersichtlich, dass diese hauptsächlich Richtung Oberrhein, Wiesental und nach Müllheim führen. "Ein deutlich geringerer Verkehrsstrom geht in Richtung Basel", heißt es im Schreiben. Auch dürfe man die Entwicklung hin zum E-Jobrad nicht vergessen sowie "den Trend zum Homeoffice" und den demographischen Wandel, der sich laut Berechnungen auch im Kandertal bemerkbar machen wird.

Die meisten Haltestellen der S-Bahn würden außerdem am Ortsrand liegen. Eine entsprechende Infrastruktur, wie Parkmöglichkeiten sowie Bus- und Fahrradnetze, müsse gewährleistet werden. Damit sei klar, "dass zusätzliche Buslinien benötigt werden, um die zukünftigen S-Bahn-Haltestellen zu bedienen." Ein weiteres Argument gegen die Reaktivierung der Kandertal-S-Bahn führt die IG im Hinblick auf das Raumkonzept 2040 an, zu dem das Projekt nämlich im Widerspruch stehe. Hierin haben sich die Kommunen auf eine moderate Siedlungsentwicklung und wenig Flächeninanspruchnahme im Außenbereich geeinigt.

Das Schreiben wurde an die Bürgermeister und (Ober-)Bürgermeisterinnen sowie an die Gemeinderäte und -rätinnen der betroffenen Kommunen übersandt.

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