Ferienprogramm
Im Bad Säckinger Ferienprogramm gehen Kinder auf die Jagd nach Verkehrssündern
Was macht das Team vom Bad Säckinger Gemeindevollzugsdienst eigentlich den ganzen Tag? Die 20 Kinder, die am Angebot des Ferienprogramms teilnahmen, wissen es jetzt.
Sa, 16. Aug 2025, 17:30 Uhr
Bad Säckingen
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Polizist oder eine andere Form von Ordnungshüter: Solche Berufe standen früher ziemlich weit oben auf der Wunschliste der Kinder. Am Donnerstag hatte die heutige Jugend beim Sommerferienprogramm der Stadt Bad Säckingen die Gelegenheit, ihre Vorstellungen mit der Wirklichkeit zu vergleichen. Es waren interessante drei Stunden, in denen die Kinder lernten, dass die Arbeit des Gemeindevollzugsdienstes, also der örtlichen Polizeibehörde, nicht nur aus Abenteuern, sondern vor allem aus viel Arbeit besteht – und zwar bei Wind, Wetter und Hitze.
Katja Meroth und Rainer Dörflinger vom Gemeindevollzugsdienst nahmen sich viel Zeit, um der Vormittags- und der Nachmittagsgruppe, zu denen jeweils zehn Kinder angemeldet waren, Einblicke in ihren Beruf zu geben. Für die Organisation des Ferienprogramms war Maria Richter von der Stadtverwaltung zuständig. Zu Beginn machte Rainer Dörflinger mit just jener Kamera, die zum Aufspüren von Rasern eingesetzt wird, Fotos von jedem Kind – aber nicht für die "Verbrecherkartei", sondern um eine Urkunde mit der Aufschrift "Ich war dabei" ausstellen zu können. Nach dem Besuch bei Bürgermeister Alexander Guhl begaben sich die Kinder auf die Jagd nach Parksündern. Altersgerecht gab ihnen Katja Meroth eine Kurz-Einführung in das Rechtssystem: "Straftaten, das sind die ganz schlimmen Dinge, dafür ist die Polizei zuständig. Und wir kümmern uns um Ordnungswidrigkeiten, bei denen man ein Bußgeld bekommt, wenn man gegen die Regeln verstößt." Das "Jagdrevier" lag auf dem Auparkplatz und entlang der Scheffelstraße. Tatsächlich wurden die Kinder fündig und entdeckten einen Autofahrer ohne Parkschein, auf den nun eine Buße von 20 Euro zukommen wird.
Nach der Beweissicherung per Kamera klemmten sie einen der gefürchteten gelben Zettel hinter die Scheibenwischer. "Hier ist noch einer ohne Parkschein", riefen die Kinder wenig später. Doch die Prüfung des Kennzeichens per Smartphone ergab, dass dieser Fahrer die Parkgebühr bereits per App bezahlt hatte. Schließlich entdeckte Felix einen abgelaufenen Parkschein und registrierte unter Anleitung Rainer Dörflingers den Regelverstoß geschickt mit dem Mobiltelefon. "Die Jagd hat Spaß gemacht", meinten die Kinder, aber sie war auch anstrengend, denn ein Kind beklagte sich über schmerzende Beine. "Man muss sich schon an diese Arbeit gewöhnen", so Katja Meroth.

Nach einer Verpflegung im Rathaus führte Polizeioberkommissar Michael Krane die Kinder durch das Revier, stellte den Polizeiwagen vor, und zum Schluss durften sie sich erkennungsdienstlich behandeln lassen. Ein lehrreicher Vormittag, der Einblicke in einen Beruf mit Perspektive bot: "Geeignete Bewerber zu finden, ist nicht ganz einfach, denn es ist eine Arbeit, mit der man sich nicht überall beliebt macht", so Rainer Dörflinger.