Corona-Impfungen

Im Kreisimpfzentrum in Lahr wurden die Ersten geimpft

In den Kreisimpfzentren in Lahr und Offenburg hat es am Freitag die ersten Impfungen gegen Covid-19 gegeben. Wer Probleme mit der Anmeldung hat, bekommt Unterstützung von der Stadt Lahr.  

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Neurologe Andreas Wagner war unter den ersten, die in Lahr die 0,3 Milliliter Impfdosis von Biontech-Pfizer erhielten. Foto: Landratsamt Ortenaukreis
Die Impfwilligen

Krankenschwester Renate Kopf und Neurologe Andreas Wagner waren unter den ersten von 72 Impfwilligen, die in den Kreisimpfzentren in Lahr und Offenburg die 0,3 Milliliter Impfdosis von Biontech-Pfizer erhielten. Nach der Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums gehören beide neben den über 80-Jährigen der Gruppe an, die höchste Priorität für eine Impfung hat."Ich habe mich ausführlich über die Impfung informiert. Technologie, Studiendaten und Erfahrungswerte haben mich überzeugt. Neben dem Eigenschutz ist mir der Schutz der Risikopatienten sehr wichtig", sagt Neurologe Andreas Wagner. "Bei uns auf der Schlaganfallstation sind die meisten Patienten über 80 Jahre alt, und wenn ich geimpft bin, ist das Risiko, das Virus weiterzugeben, wahrscheinlich geringer." Krankenschwester Renate Kopf von der Intensiv-Notaufnahme des Ortenau Klinikums in Offenburg ergänzt: "Ich arbeite an einer Position mit hohem Expositionsrisiko und bin über 60 Jahre alt. Ich bin daher froh, dass ich die Möglichkeit habe, mich impfen zu lassen. Damit schütze ich mich selbst, meine Angehörigen und meine Patienten."

Die Verantwortlichen

"Ich freue mich sehr, dass wir nun starten und impfen konnten. Der Aufbau der beiden Kreisimpfzentren innerhalb kürzester Zeit war ein immenser Kraftakt", sagt Dezernentin Diana Kohlmann vom Landratsamt, die Leiterin der Kreisimpfzentren. Am Freitag habe alles reibungslos geklappt. "Es gab keine Probleme, die Impfungen wurden gut vertragen." Kohlmann bedankt sich bei den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Oberbürgermeistern Markus Ibert und Marco Steffens für die Unterstützung.

"Jetzt wollen wir so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich gegen das Virus impfen", sagt Kohlmann. In der Anfangsphase sind aufgrund des begrenzten Impfstoffs allerdings nur jeweils 150 Impfungen pro Woche in den beiden KIZ vorgesehen, daneben starten mit weiteren Impfdosen vier zusätzliche mobile Impfteams in die Pflegeheime des Landkreises. Geimpft wird in den KIZ an fünf Tagen und jeweils an zwei von je sechs verfügbaren Impfstraßen. "Wir können die Schlagzahl von jetzt auf gleich deutlich erhöhen, sobald das Land die Lieferung der Impfdosen entsprechend erhöht", so Kohlmann, die um Verständnis bittet, dass bei der derzeit noch herrschenden Impfstoffknappheit nicht alle gleichzeitig zum Zug kommen können. Ausgelegt sind die insgesamt zwölf Impfstraßen in den beiden KIZ auf jeweils rund 750 Impfungen pro Tag.

Die Verantwortlichen weisen darauf hin, dass eine Impfung nur mit einem Termin möglich ist. "Es macht keinen Sinn, ohne Termin zu den Impfzentren zu kommen, die Zahl der dort vorhandenen Impfdosen ist genau auf die Zahl der Anmeldungen abgestimmt", erklärt Kohlmann. Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt. Zu Beginn werden Menschen über 80 Jahre, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, das Personal dieser Häuser und Beschäftigte im Gesundheitswesen, die einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, geimpft. Zuvor muss unter Tel. 116 117 oder über die http://www.impfterminservice.de ein Termin vereinbart werden. Momentan gibt es aufgrund der Impfstoff-Knappheit allerdings nur vereinzelt und kurzfristig freie Termine.

Die Unterstützer

Weil viele Menschen den Anmeldeprozess kompliziert finden, hat die Stadt Lahr eine Anlaufstelle angerichtet. Diese richtet sich in erster Linie am Impfwillige, die bei der Anmeldung keine Hilfe von Angehörigen oder Bekannten bekommen können, heißt es in einer Pressemeldung.

Seniorinnen und Senioren aus Lahr, die Unterstützung bei der Vereinbarung eines Termins benötigen, können sich beim Bürgerzentrum Treffpunkt Stadtmühle unter Tel. 07821/21787 dienstags bis freitags jeweils von 13.30 bis 17.30 Uhr melden. Die Mitarbeitenden kümmern sich über die Website http://www.impfterminservice.de um einen Termin und teilen diesen dann mit. Da die Anzahl der Impfdosen derzeit noch niedrig ist und erst nach und nach erhöht wird, sind die Impftermine limitiert. "So sind leider längere Wartezeiten möglich", teilt die Stadt mit.

Das Bürgerzentrum informiert zudem über den Ablauf der Impfung und klärt, ob die Person den Impftermin alleine wahrnehmen kann. Für Seniorinnen und Senioren, die aufgrund einer Einschränkung ihrer Mobilität eine Begleitperson benötigen, aber niemanden im persönlichen Umfeld haben, der dies übernehmen kann, vermittelt das Bürgerzentrum einen Begleitdienst durch die Nachbarschaftshilfe Lahr. Der Begleitdienst kostet 12,80 Euro pro Stunde. Die Kosten werden bei Personen mit einer Pflegestufe von der Pflegekasse übernommen.

Außerdem haben sich 170 Freiwillige gemeldet, die die Impflinge als Lotsen im Lahrer Kreisimpfzentrum unterstützen. Jeweils zwei werden zu Beginn vor Ort sein. Die Koordination läuft über das Mehrgenerationenhaus am Urteilsplatz.
Weitere Informationen zu den Kreisimpfzentren gibt es unter http://www.ortenaukreis.de/kreisimpfzentren
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