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Krise in Venezuela

Im Machtkampf verstrickt

  • Alexa Rosewich, Klasse 9a & Wentzinger-Gymnasium Freiburg

  • Mo, 03. Juni 2019, 00:00 Uhr
    Schülertexte

     

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro und der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó ringen um die Führung in ihrem Land. Ein Artikel von Alexa Rosewich aus der Klasse 9a des Wentzinger-Gymnasiums in Freiburg.

Juan Guaidó   | Foto: Pedro Mattey (dpa)
Juan Guaidó Foto: Pedro Mattey (dpa)
Venezuela liegt am Boden: Stromausfälle beherrschen das Land, die Inflationsrate liegt bei unfassbaren zehn Millionen Prozent und zu allem Überfluss rufen zwei Machthaber zu Demonstrationen auf, die oft in Gewalt ausarten. Durch die Nachrichten und Zeitungen ist wohl jedem bekannt, dass Venezuela in einer tiefen Krise steckt.

Das Land ist in der Tat in einer schlechten Verfassung und braucht dringend von außerhalb Hilfe, zum Beispiel um die hohe Inflationsrate wieder auf ein verhältnismäßigeres Niveau zu bringen. Dabei ist Hilfe erforderlich, da man, wenn man sich erst einmal in der Spirale der fortwährenden Wertlosigkeit des Geldes ist, nur sehr schwer wieder einen Ausweg findet. Einer der Auslöser der hohen Inflationsrate ist die dort herrschende Warenknappheit. Die Venezolaner müssen vieles importieren, hauptsächlich Lebensmittel und Medikamente, da sie vieles davon nicht selbst herstellen können.

Aber nicht nur die Tatsache, dass das Geld die Menschen im Alltag immer weniger weiterbringt, ist ein Problem. Aufgrund des schwindenden Wertes der Währung kann sich die venezolanische Bevölkerung kaum noch etwas kaufen, da das Geld schon innerhalb kurzer Zeit wertlos ist. Das betrifft Lebensmittel sowie Getränke und andere Dinge, zum Beispiel die Miete. Außerdem: Wenn die Auszahlung des Gehaltes für den bevorstehenden Monat erfolgt, bringt das dem Angestellten recht wenig, da die Geldbeträge für diverse Dinge stetig, also auch durch den Monat hindurch, steigen.

Um also ausreichend Geld zur Verfügung zu haben, müsste das Gehalt eines jeden Angestellten erhöht werden. Und das jeden Monat. Dadurch könnten Unternehmen in den Bankrott gehen und/oder sehr viele Angestellte verlieren, wenn das Gehalt aufgrund mangelnden Geldes nicht mehr regelmäßig ausgezahlt werden kann.

Venezuela steckt in einer Krise, aber die Nachbarländer und die USA sind hilfsbereit und versuchen Container mit Lebensmitteln nach Venezuela zu schicken, um der Bevölkerung zu helfen. Maduro, der (eigentlich rechtmäßige) Präsident von Venezuela heißt es jedoch nicht gut, dass das stolze venezolanische Volk Hilfe ausgerechnet von den USA annehmen soll, und schickte Soldaten an die Grenze von Venezuela und Kolumbien, wo die Container aufgehalten wurden und nun ungenutzt an der Grenze stehen.

Die Regierung in Caracas spricht von einer "US-amerikanischen Invasion", dessen "Vorwand" eben diese Hilfsgüter sind. Dies wiederum erzürnt die Anhänger Guaidós, da sie, wie Guaidó auch, der Meinung sind, dass die Hilfsgüter wichtig sind und man in so einer Situation durchaus jede Hilfe annehmen sollte, die man bekommt.

Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen und dem Tatendrang der Anhänger Guaidós kam es an der Grenze schon öfters zu Ausschreitungen, die oft auch in Gewalt endeten. Aber nicht nur seine Anhänger, sondern auch Guaidó selbst provoziert den Präsidenten Maduro. Gegen den selbsternannten Übergangspräsidenten laufen zur Zeit Ermittlungen, daher ist es ihm nicht gestattet, das Land zu verlassen.

Jedoch bricht er diese Ausgangssperre gewissermaßen, denn er zeigte sich auf dem "Venezuela Aid Live"-Konzert in der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta. Angeblich soll ihm das Militär sogar geholfen haben, durch die Grenze zu kommen, wenn man seinen Aussagen Glauben schenkt. Damit zeigt er seinen Anhängern und Maduro, dass er durch die Unterstützung des Militärs auch eine gewisse Macht besitzt. Somit holt er beim Machtkampf auf, welcher mit Sicherheit noch eine Weile in Venezuela andauern wird.

Außerdem sind durch die Wirtschaftsflüchtlinge aus Venezuela auch die umliegenden Länder betroffen, welche langsam aber sicher die Grenzen dichtmachen, denn sie können sich keine Flüchtlinge leisten, da sie selbst keine besonders reichen Länder sind. Wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, könnte ganz Südamerika in diese Angelegenheit hineingezogen werden, was eine gewaltige Katastrophe wäre.

Wie man sieht, gibt es in diesem Land, welches im Übrigen aufgrund des Erdöls sehr reich sein könnte, sehr viele Probleme, die leider nicht alle auf einmal gelöst werden können. Aber ich hoffe trotzdem, dass die restlichen Länder der Welt Venezuela in dieser Krise nach Leibeskräften unterstützen, damit sich der Zustand dort möglichst bald wieder normalisiert und die venezolanische Bevölkerung wieder ein ruhigeres und friedlicheres Leben führen kann.

Ressort: Schülertexte

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