Wenn sie morgens in die stilvolle Villa des Garnherstellers Carl Mez (1808 bis 1877) an der Kartäuserstraße eintraten, war es nie wie in einer Klinik: „Das Haus hat Atmosphäre, man fühlt sich wohl“, sagt Bertha B.*. Fünfeinhalb Wochen gehörten sie und Nils G.* zu den Patientinnen und Patienten der Suchtmedizinischen Tagesklinik vom Zentrum für Psychiatrie Emmendingen. Seit fünf Jahren gibt es sie an diesem versteckten, aber zentralen Ort. Die Patienten werden immer mehr: 2013 kamen 25 in die Ambulanz der Klinik, 2017 waren es 300.
Ihre Leidensgeschichten sind oft lang – und sehr unterschiedlich: Bertha B. hat viele Jahre getrunken, bis sie im vergangenen Jahr fünf Tage lang einen Entzug in einer Klinik machte. Doch nach zwei oder drei Monaten fing sie wieder mit dem Trinken an. Beim zweiten Entzug, den sie allein durchzog, landete ...