In Zweierreihen ins Schulhaus

In der französischen Partnerschule des Freiburger Goethe-Gymnasiums geht es streng zu.  

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So ein Gewusel gibt es auf dem Schulhof des Collège Jean Rostand nicht.  | Foto: dpa
So ein Gewusel gibt es auf dem Schulhof des Collège Jean Rostand nicht. Foto: dpa
Die Pausenglocke schrillt laut über das Schulgelände des Collège Jean Rostand in Château-Gontier im Nordwesten Frankreichs. Doch anstatt, dass sich Massen von Schülern drängelnd und schubsend durch den Haupteingang ins Gebäude quetschen, laufen sie in den hinteren Teil des Pausenhofes und stellen sich in Zweierreihen hinter den weißen Linien auf, die auf den Boden gemalt sind.

Ende März waren wir, eine deutsche Austauschsgruppe der achten Klasse des Freiburger Goethe-Gymnasiums, zu Besuch an dieser Schule in der Bretagne. Und wir staunten nicht schlecht, als wir zum ersten Mal beobachteten, wie die Lehrer ihre Schüler ordentlich in die Klassen führten. Doch nicht nur die Pausenordnung schien um einiges strenger als in Deutschland zu sein. Das ganze Schulgelände wurde von einem großen Zaun umrundet, damit kein Schüler sich unbemerkt davonschleichen kann. Es war den Schülern, selbst vor und nach dem Unterricht, strengstens verboten, andere Klassenräume zu betreten oder auf dem Schulgelände Mützen und Hüte zu tragen.

Was für uns deutsche Schüler, die an mehr Freiraum in der Schule gewöhnt sind, sehr ungewöhnlich und streng erscheint, ist für die Schüler des Collège Jean Rostand völlig normal. Auf meine Frage hin, ob sich die Schüler nicht so fühlen, als würde man ihnen nicht vertrauen, antwortete man mir nur: "Das ist normal bei uns, das hat nichts mit Vertrauen, sondern eher mit Respekt zu tun."

Im Vergleich dazu sind die Verhaltensregeln an Schulen in Deutschland doch sehr mild. Wir dürfen in den Pausen das Schulgelände verlassen, in der Pause und auf dem Gang (wenn auch nicht im Unterricht) eine Kopfbedeckung tragen sowie ohne Begleitung die Treppen zum Klassenzimmer hinaufsteigen.

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