"Irgendwo muss die Strecke hin"

DB-Projektleiter Samaras zur umstrittenen Trasse in Zunsweier.  

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OFFENBURG (luk). "Egal, ob hoch, tief, mit oder ohne Deckel. Irgendwo muss die Strecke hin." Mit diesem Satz fasste Projektleiter Aris Samaras die öffentlichen Vorstellung der umstrittenen Trassenvariante B5 in der Zunsweierer Festhalle recht gut zusammen. Eine eindeutige Positionierung gegen die Strecke, die Zunsweier und Elgersweier trennen würde, bekamen die Zuhörer von den Experten der Bahn unterdessen nicht.

Das hatte wohl auch keiner der fast 100 Bürger erwartet, die in die Festhalle gekommen waren. Die Entscheidung sei völlig offen, betonte Samaras. "Jetzt muss die Raumordnungsbehörde entscheiden", sagte der Ingenieur, der souverän den Abend leitete. Und fügte hinzu: "Wir können uns sicher eine Diskussion von Pro- und Kontra-Argumenten sparen und wollen heute darüber sprechen, was passiert, wenn die Variante B5 gebaut wird." Doch schon nach den einführenden Erläuterungen Samaras' zum Stand der Planungen wurde klar, dass das Publikum auch an diesem Abend kein Interesse hatte, sich an diese Spielregel zu halten.

Warum die Ingenieure die H-Variante, die auf langen Strecken unterirdisch verlaufen würde, der Raumordnungsbehörde nicht wie die B5 und A3-Strecken als Vorzugsstrecke vorgeschlagen hat, wollte einer erläutert bekommen. Und Samaras berichtete von den hydrologischen Bedenken, einem schwer realisierbaren Einsatz der Tunnelbohrmaschine und den großen Schäden, die durch eine offene Bauweise entstehen würden. Er machte klar: Für die Bahn ist die von der Stadt in die Diskussion gebrachte Herrenknecht-Variante keine Alternative zum Ausbau der bestehenden Rheintalbahn (A3) und dem Neubau der Schleife (B5) bei Elgersweier und Zunsweier.

Die Erläuterungen, die die Fachgutachter der Bahn dann zu den Details der Variante B5 gaben, machten vielen im Raum spürbar Angst, auch wenn sich die meisten Zuhörer schon intensiv mit den Plänen auseinandergesetzt hatten. Ein bis zu neun Meter hoher Damm, der die Landschaft zerschneidet, darauf noch mal bis zu vier Meter hohe Lärmschutzmauern, trotzdem ein weiträumiger Lärmzuwachs von mehr als elf Dezibel. "Da bauen sie ja eine neue Mauer", rief ein empörter Zuhörer im Saal. Doch das blieb einer der wenigen emotionsgeladenen Augenblicke, obwohl allen klar war, dass sich vieles verändern wird, wenn der Plan Realität werden sollte.

Von vermehrter Bodenfrostgefahr in Ortenberg bis zu Lärmspitzen, die die Mittlungspegel der Gutachter nicht zum Ausdruck bringen, reichten die "Nebenwirkungen". "Wir haben hier nicht die Aufgabe, etwas zu beschönigen. Die Planungsbehörde muss die unterschiedlichen Interessen jetzt abwägen", sagte Samaras. Und das nahm ihm die Mehrzahl der Zuhörer ab. Alfons Stoll von der Bürgergemeinschaft Umwelt Kienberg-Hohhölzle rechnete am Ende des Abends noch einmal zusammen: "Die Trasse hier beeinträchtigt Mensch und Natur und ist dazu auch noch länger und teurer als die andere Variante. Da muss die A-Trasse doch für die Bahn günstiger sein." Samaras wich aus: "So leicht sind wir nicht zu interpretieren."

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