So wie Cuxhaven heute wird ganz Deutschland in Zukunft aussehen – die Bevölkerung altert, die Zahl der Bewohner schrumpft, langsam aber stetig.
Vom Frosch sagt man, er könne Dinge nur sehen, wenn sie sich bewegen. Dafür könne er aber auch extrem langsame Bewegungen wahrnehmen wie das Wandern des Mondes am Himmel oder den Zug der Planeten auf ihren Bahnen. Ein Mensch kann so etwas nicht mit bloßem Auge. Ihm fehlt der Sinn für äußerste Langsamkeit.
In der ersten Etage des Cuxhavener Rathauses sitzen zwei Menschen, die etwas Ähnliches zustande bringen wie der Frosch: Tanja Gohrbandt und Ulrich Lasius. Die beiden sind Stadtplaner und haben Augen für extrem langsame, fast unmerkliche Veränderungen: Sie können sehen, wie Cuxhaven altert. Sie erkennen die Zeichen und sie wissen, was sie bedeuten. Sie haben Augen für demografischen Wandel, die Alterung einer Gesellschaft und die Veränderungen, die so etwas mit sich ...