Job-Start-Börse wächst und zieht aufs Messegelände
Rund 220 Aussteller werden zu der Ausbildungsmesse erwartet / Erstmals sind auch Weiterbildungsanbieter mit dabei.
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"Wer die Wahl hat, hat die Qual", sagt dazu Christian Ramm, Chef der Freiburger Arbeitsagentur, die gemeinsam mit Krankenkasse AOK, der Badischen Zeitung, der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer und nun auch noch dem Netzwerk Weiterbildung und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft FWTM die Job-Start-Börse veranstaltet. Ein Beruf mit Lehrstellenüberhang ist beispielsweise jener des Kochs, doch so manches Vorurteil stimmt nicht.
Zurück möchte Gunter Schweinfest heute nicht mehr. Früher war der Küchenmeister beim Colombi-Hotel in Freiburg tätig. Das sei eine gute, sehr lehrreiche Zeit gewesen, erzählt er. Allerdings mit einem großen Nachteil: den Arbeitszeiten. Wie alle Köche in der Gastronomie musste auch der heute 46-jährige Familienvater damals damit zurechtkommen, dass er oft dann arbeiten musste, wenn die meisten anderen frei haben, nämlich abends und am Wochenende. "Meine drei Kinder habe ich nur noch selten gesehen", erinnert er sich.
Doch der Kochberuf bietet weit mehr Perspektiven, als ein ganzes Berufsleben in der Hotel- oder Restaurantküche zu stehen. Denn auch andernorts müssen Menschen professionell verköstigt werden. Heute arbeitet Schweinfest bei einer Tochtergesellschaft des Freiburger Unternehmens Gevita, einem Betriebsträger der Altenhilfe, das Seniorenresidenzen in Müllheim und in Lörrach betreibt. Am Standort Müllheim ist Schweinfest Küchenchef und führt dort ein neunköpfiges Mitarbeiterteam, darunter drei weitere Köche. Gemeinsam verpflegen sie die mehr als 200 Menschen in und außerhalb der Residenz. Er bedient daneben auch einen mobilen Menübringdienst sowie Kindergärten und Schulen.
"Die Arbeit ist einerseits ganz anders, aber andererseits eben doch dieselbe – und ich liebe das Kochen einfach", erklärt Schweinfest. Seine Arbeitszeiten sind jetzt von 6 bis 15 Uhr. Am Wochenende muss er zwar auch manchmal ran, aber viel seltener. Auch wer Koch lernen will, muss nicht unbedingt in ein Restaurant. Die Gemeinschaftsverpflegung, wie etwa im Fall Gevita, bietet ebenfalls Lehrstellen. "Wichtig ist, dass man neugierig ist und sich für Lebensmittel begeistert", empfiehlt Schweinfest jenen, die einen Einstieg in den Kochberuf erwägen.
Die Job-Start-Börse dient auch dazu, unzutreffende Vorstellungen von Berufen richtigzustellen. Insgesamt sind dieses Jahr 220 Aussteller dabei, fast 100 mehr als im Vorjahr. 200 Berufe werden vorgestellt. Die Ausstellungsfläche hat sich mehr als verdoppelt – auf 7500 Quadratmeter. Erstmals sind auch 20 Weiterbildungsanbieter vertreten. "Das zeigt den jungen Menschen und erwachsenen Besuchern, welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Kempff. Abgerundet wird die Messe durch ein buntes Rahmenprogramm etwa mit Bewerbungsmappencheck, Lehrstellen-Speed-Dating und Vorträgen zu Life-Work-Planning.
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